GoldGeldWelt Redaktion
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06.04.2020
COVID-19 ist der Schwarze Schwan, der nicht nur einen über 10-jährigen Aktien-Bullenmarkt beendet hat, sondern auch unser fragiles Finanzsystem ins Wanken bringen könnte.
Während durchaus die Möglichkeit besteht, dass in einigen Monaten mit einer Abflachung der „Coronavirus“ Neuinfektionen und einer möglichen Lockerung wirtschaftsschädigender Maßnahmen, die Konjunktur wieder anspringt und das Schlimmste bald überstanden ist, sollte die Gefahr einer Eskalation zu einem globalen Finanz-CRASH auf keinen Fall unterschätzt werden.
Unsere Regierungen und Notenbanken haben im Krisenjahr 2008 die volle Macht der monetären und fiskalen Planwirtschaft eingesetzt, um eine Verschlimmerung der Krise und eine schmerzhafte Marktbereinigung zu verhindern. Seitdem sind sowohl überschuldete Staaten, als auch „Zombie-Unternehmen“ abhängig von niedrigen Zinsen, ständigen Anleiheaufkäufen und quantitativen Lockerungen der Zentralbanken. COVID-19 mag der Auslöser einer drohenden Super-Krise werden, ist aber auf keinen Fall die Ursache.
Gold hat allgemein einen Ruf als Krisenmetall, doch dieser ist meiner Meinung nach nur eingeschränkt gerechtfertigt. Wie wir anhand historischer Daten wissen, werden in plötzlich auftretenden Paniksituationen am Markt, die durch Stop-Loss-Verkäufe und Margin-Calls befeuert werden, Gold, Silber und Minenaktien genauso abverkauft wie andere liquide Assetklassen. Einen deutlichen Rückgang des Goldpreises und einen noch krasseren Preisverfall beim Silber, haben wir bereits gesehen. Wenn die Krise in die nächste Phase eskaliert, erwarte ich zunächst weiter fallende Gold- und Silberpreise. Goldpreise unter 1.300 USD sind in einem echten Finanzcrash-Szenario kurzfristig denkbar.
War’s das dann für Edelmetalle? Keinesfalls! Mit wahrscheinlich auf absehbare Zeit negativen Realzinsen und zu erwartenden, extrem inflationären monetären Stimuli der Zentralbanken, bis hin zum Helikoptergeld, haben wir goldene Zeiten für Edelmetalle vor uns! Ich erwarte in den nächsten Jahren einen Anstieg des Goldpreises auf über 4.000 USD und einen Anstieg des Silberpreises auf über 60 USD pro Feinunze.
Doch auch Basismetalle und Energierohstoffe werden nach der Krise eine Renaissance erleben. Wer die irrational niedrigen Kurse bei den richtigen Edelmetall- und Rohstoffaktien in der Krise mutig zum Einstieg nutzt und abwartet, hat mittelfristig die Chance auf außergewöhnlich hohe Renditen. Kaufen, wenn die Kanonen donnern! Natürlich nur Qualität. Vier meiner TOP Edelmetall- und Rohstoffaktien für den Turnaround, möchte ich hier im Kurzprofil vorstellen. Nähere Informationen zu den Aktien gibt es auf www.goldgeldwelt.de.
Cerro de Pasco Resources
(CSE: CDPR, ISIN:CA1568281051)
Eine gigantische, polymetallische Mine im peruanischen Hochland, die seit über 400 Jahren in Produktion ist, wechselt den Besitzer und soll mit Unterstützung der Regierung und der lokalen Bevölkerung zu neuer Größe erblühen. Ich habe auf der Rohstoffmesse PDAC 2020 in Toronto ausgiebige Gespräche mit dem Top-Management von Cerro de Pasco Resources geführt und war sowohl von der Investment-Möglichkeit begeistert, als auch von den ökonomischen und ökologischen Verbesserungen, welche die junge und bislang wenig bekannte Firma für die lokale Bevölkerung bringen will.
Sollte es Executive Chairman Steven Zadka und CEO Guy Goulet gelingen, die nötige Finanzierung von 137 Mio. USD zu stemmen (und da bin ich trotz möglicher kurzfristiger Rückschläge durch die aktuelle Krise zuversichtlich), wird CDPR ein Silberproduzent von globaler Bedeutung werden.
Trevali Mining
(TSE: TV, ISIN: CA89531J1093)
Der spezialisierte Zink-Produzent Trevali Mining hat eine schwierige Zeit hinter sich. Der ehemalige Milliarden-Konzern ist schon vor der Krise aufgrund niedriger Zinkpreise abverkauft worden und leidet nun, wie alle Aktien, unter fortlaufenden Verkaufsdruck. CEO Ricus Grimbeek hat vor ca. einem Jahr das Ruder übernommen und hat mir in einem persönlichen Gespräch und Video-Interview (zu finden auf dem goldgeldwelt YouTube Kanal) im Februar 2020 seine Pläne für die Firma erörtert.
Trevali verdient bei aktuellen Zinkpreisen kein Geld. Trotzdem hat das Unternehmen vier große, in Produktion befindliche Zinkminen und ist mit einem Buchwert von 0,75 CAD pro Aktie derzeit äußerst günstig bewertet.
Trevali ist einer meiner heißesten Kandidaten für den Turnaround, allerdings kann dieser durchaus etwas Geduld erfordern, da die Firma stark vom Zinkpreis abhängig ist. Eine geringe Verschuldung macht es wahrscheinlich, dass Trevali auch diese Krise überlebt und dann – wer weiß? – vielleicht wieder zum Milliardenkonzern aufsteigt.
Mineral Mountain Resources
(TSXV: MMV, ISIN: CA6028965086)
Homestake: So hieß eine der tiefsten und größten Goldminen Nordamerikas, die 125 Jahre in Produktion war und im Jahr 2001 wegen (damals) niedrigen Goldpreisen schießen musste. Über 42 Mio. Unzen Gold produzierte Homestake, bei durchschnittlichen Gehalten von 8,4 g/t Au.
Es hat Jahre gedauert, doch inzwischen hat Mineral Mountain Resources unter der Leitung von CEO Nelson Baker, ein beachtliches Landpaket südlich der historischen Homestake Mine konsolidiert. Ich habe das Management auf der PDAC 2020 für den goldgeldwelt YouTube Kanal interviewt.
Untersuchungen zeigen eine frappierende Ähnlichkeit mit der Homestake Geologie und das MMV Team ist sich sicher, dass in ihrem Grund Goldvorkommen mit mehreren Millionen Unzen schlummern.
Das vielversprechendste Ziel wird nun mit zielgerichteten Bohrungen untersucht. Es ist eine heiße Wette: Wenn wie erhofft eine große Centroid-Struktur getroffen wird, wird mit einem Paukenschlag der Homestake-Distrikt wiederbelebt und Mineral Mountain fundamental neubewertet werden. Treffen die Bohrungen nicht wie erhofft, gibt es zwar noch weitere Ziele, aber es droht eine Verwässerung der Aktie.
Sibanye Stillwater
(JSE: SSW, NYSE: SBSW, ISIN: ZAE000259701)
Der weltweit größte Produzent von Platin, zweitgrößte Produzent von Palladium und größte Primärproduzent von Rhodium heißt Sibanye Stillwater. Das Unternehmen ist ein Schwergewicht von mehreren Milliarden Marktkapitalisierung und spielt auch als Goldproduzent global in der oberen Liga mit.
Sibanye wurde nicht über Nacht zu einem der weltweit führenden Platinum-Group-Metals (PGM) Produzenten, sondern durch eine Reihe von Übernahmen in Südafrika (Firmensitz und Standort der meisten Minen) und in den USA von 2016 bis 2019.
Das Management um CEO Neal Froneman, den ich im Februar 2020 in Südafrika kurz persönlich kennenlernen durfte, hat somit früh die richtigen strategischen Weichen gestellt, denn vor allem Palladium und Rhodium haben jüngst einen spektakulären Preisanstieg verzeichnen können.
Ob Sibanye wie geplant ab dem 2. HJ 2020 eine Dividende ausschütten wird, bleibt angesichts der aktuellen Krise wohl vorerst offen. Fest steht, dass das Unternehmen hochprofitabel ist und schon vor der Krise mit deutlichen Abschlägen zum NAV günstig bewertet war. Zudem hat Sibanye kürzlich seine Verschuldungsquote deutlich reduziert. Wer konservativ aber keinesfalls langweilig in Qualität, Größe und gutes Management investieren möchte, sollte Sibanye Stillwater einen genaueren Blick widmen.
Wie dramatisch sich die aktuelle Krise entwickeln wird, ist noch nicht abzusehen. Allerdings bin ich mir sicher, dass sich für Anleger traumhafte Einstiegschancen für Aktien-Investments auftun. Wer vom kommenden Anstieg des Goldpreises auf über 4.000 USD profitieren möchte, sollte sich möglichst schnell wertvolles und relevantes Wissen für die Geldanlage aneignen. Mein eBook „Goldaktien: 10 Erfolgsfaktoren für fortgeschrittene Anleger“ und Zugang zum goldgeldwelt.de Newsletter gibt es hier: https://www.goldgeldwelt.de/goldaktien
Dieser Artikel ist ebenfalls als Gastbeitrag im "Corona Spezial" des Smart Investor Magazins (Ausgabe 4-2020) erschienen.