GoldGeldWelt Redaktion
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17.03.2019
EZB interveniert, Gold profitiert
Gold gibt sich noch nicht geschlagen. Nachdem der Goldpreis erneut an der charttechnisch wichtigen Marke von 1350 US-Dollar scheiterte, kam es vergangene Woche zur Konsolidierung. Aktuell hält sich der Goldpreis bei ca. 1300 US-Dollar. Der seit Herbst 2018 andauernde Aufwärtstrend ist noch immer intakt. Wie ich im Artikel Gold steht in den Startlöchern für die nächste Rallye genauer erläutert habe, traut der Markt dem Goldpreis aktuell keine deutliche Bewegung in Richtung alter Allzeithochs zu. Trotz grandioser Fundamentaldaten ist das Sentiment zurückhaltend.
Ich selbst habe gute Erfahrungen damit gemacht, genau zu solchen Zeitpunkten mein Engagement bei den Edelmetallen deutlich zu erhöhen. Seit Jahresbeginn 2019 bin ich so bullish für Gold, wie seit 2015 nicht mehr. Zwar ist der Goldpreis gemessen in US-Dollar das alles entscheidende Kriterium, doch sollten wir nicht vergessen, dass sich Gold in fast allen anderen Währungen seit Jahren im Bullenmarkt befindet. Gold notiert aktuell bei 1152 Euro pro Feinunze und liegt damit mehr als 250 Euro über dem Tiefpunkt von Ende 2014. Nicht nur in Ländern, die mit einer starken Inflation zu kämpfen haben, wie Argentinien und Venezuela, hat Gold das Vermögen der Anleger geschützt, auch beispielsweise in China, Kanada und Australien steht es um den Goldpreis derzeitziemlich gut!
Die EZB revidierte vergangene Woche ihre Wachstumserwartung für die Eurozone „substanziell“ von 1,7% auf 1,1%. Auch die Prognose der offiziellen Inflationsrate wurde von 1,6% auf 1,2% reduziert. Das deflationäre Damoklesschwert kommt mal wieder gelegen, um den europäischen Leitzins auch weiterhin auf Null Prozent zu belassen und Banken mit neuen langfristigen Krediten (TLTRO-3) zu stützen. Dass solche schwerwiegenden monetären Marktinterventionen der Wirtschaft und am Ende wie immer dem Steuerzahler langfristig großen Schaden zufügen, nur um kurzfristig eine überfällige Rezession zeitlich weiter aufzuschieben, scheinen die Advokaten der Planwirtschaft bei Regierungen und Notenbanken offenbar gerne in Kauf zu nehmen.
Wer der Entwicklung des Goldpreises für die nächsten Jahre positiv entgegenblickt, sollte neben einer obligatorischen Grundsicherung mit physischen Edelmetallen auch Goldaktien nicht vergessen! Mit dieser (zyklischen) Anlageform lässt sich ein Investment in Produktivkapital hervorragend mit einem Hebel auf den Goldpreis kombinieren. Die zehn wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein Investment in Goldaktien habe ich in einem 25-seitigen Buch auf goldgeldwelt.de für Einsteiger und Fortgeschrittene zusammengefasst, das du hier kostenlos herunterladen kannst.
Diese Aktien sind der perfekte Hebel für den Goldpreis
Die meisten Goldaktien, ob große Produzenten oder kleine Explorationsgesellschaften, haben einen gewissen Hebel auf den Goldpreis. Sie steigen und fallen also bei signifikanten Preisbewegungen in der Regel stärker als das gelbe Metall selbst. Einen besonders starken Hebel haben unter anderem Unternehmen mit signifikanten nachgewiesenen Ressourcen oder Reserven im Boden. Zwei besonders attraktive Aktien, die es sogar in mein Musterdepot geschafft haben, sind Granada Gold Mine (TSXV: GGM, ISIN: CA38503H2037) und TriStar Gold (TSXV: TSG, ISIN: CA89678B1094). Beide Unternehmen halten Projekte mit über 1 Mio. Unzen Gold in einer bergbaufreundlichen Region (Québec, Kanada und Pará, Brasilien). Im Folgenden möchte ich auf beide Aktien kurz eingehen.
Nachdem Eric Owens als neuer President von Granada Gold Mine bestellt wurde, habe ich gleich die Gelegenheit für ein persönliches Kennenlernen genutzt und mir von Eric aus erster Hand ein Unternehmensupdate geben lassen. Eric ist Geologe und verfügt über mehr als 25 Jahre Berufserfahrung in Bergbau und Exploration. Er war zuvor bei namenhaften Firmen wie Newmont Mining und BHP Minerals tätig und leitete zuletzt als President und CEO die Alexandria Minerals Corporation in Québec, Kanada.
Mit Eric habe ich unter anderem über die aktuelle Ressourceneinschätzung (NI 43-101) und die geplanten Aktivitäten von Granada Gold Mine im Jahr 2019 gesprochen. Das Flagship Asset ist ein großer, oberflächennaher Erzkörper in der Abitibi Region in Québec, Kanada mit ca. 1,2 Mio. Unzen Gold. Der Großteil davon ist bereits der Kategorie Measured Indicated zuzuordnen.
Wie im Artikel Granada Gold: Auf dem Weg zum 100.000 oz/Jahr Goldproduzenten bereits beschrieben, möchte das Unternehmen das Vorkommen schrittweise in Produktion bringen. Genehmigungen für die Goldförderung in kleineren Gruben liegen bereits vor. Der „rollierende Start“ sieht vor, zunächst oberflächennahe, hochgradige Goldvorkommen mit einer Jahresproduktion von 25.000 oz/Jahr zu fördern und die Produktion anschließend auf bis zu 100.000 oz/Jahr auszuweiten. Dafür wurde eine Vereinbarung mit dem benachbarten, ebenfalls von CEO Frank Basa geleiteten Unternehmen Canada Cobalt Works (TSXV: CCW, ISIN: CA1348521024) getroffen, wo in den ersten drei Jahren das Erz verarbeitet werden soll. Später soll eine Untergrundmine errichtet werden, deren Betrieb kostengünstiger als ein Tagebau sein soll, wie mir Frank Basa im letzten goldgeldwelt Interview erläutert.
Für das Jahr 2019 hat Granada Gold große Pläne. Eric Owens erklärt: „Unsere nächsten Arbeiten zur Erweiterung der Lagerstätte im Konzessionsgebiet Granada finden unmittelbar neben den aktuellen Ressourcen statt.“ Die Pläne für ein Bohrprogramm mit über 5.000 Bohrmetern liegen bereits vor. Das Programm wird sich zu 75% auf ein Zielgebiet nahe der Ressource des Tagebaus konzentrieren (siehe Abbildung unten). Hier haben vereinzelte Bohrlöcher bereits vielversprechende Ergebnisse geliefert (z.B. 10,0 Meter mit einem Goldgehalt von 2,01 g/t und 28,5 Meter mit einem Goldgehalt von 0,51 g/t). Ziel des kommenden Bohrprogramms, so Eric Owens, ist die Ressourcen in geringer Tiefe zu erweitern.
Trotz der zwangsläufigen Verwässerung der Aktienstruktur, die sich bei der Finanzierung eines größeren Bohrprogrammes ergibt, ist es strategisch gesehen ratsam, die bestehende Ressource zu erweitern. Im Cadillac Trend gibt es zahlreiche Goldminen mit mehreren Millionen Unzen. Die direkt benachbarte Osisko Mine wurde beispielsweise als 10 Mio. Unzen Projekt entwickelt. Frank Basa schätzt das gesamte Potenzial des Projektes von Granada Gold Mine auf 6 Mio. Unzen Gold, es gibt also noch viel zu tun. In mein persönliches Depot hat Granada Gold Mine aufgrund der starken Optionalität auf den Goldpreis Einzug gefunden. Wenn der Goldpreis auf 1400 US-Dollar steigt, erwarte ich, dass sich die Aktie von GGM mindestens verdoppelt.
TriStar Gold: Mit zwei Mio. Unzen bereit für den nächsten Goldboom!
Mindestens genauso spannend für ein Szenario steigender Goldpreise finde ich TriStar Gold (TSXV: TSG, ISIN: CA89678B1094). Der in Brasilien operierende Goldexplorer hat es fertiggebracht, die Goldressource seines Castelo de Sonhos Goldprojektes in den letzten zweieinhalb Jahren um 600% zu steigern. Mit beachtlichen 1,3 Mio. Goldunzen der Kategorie Inferred (durchschnittlich 1,0 g/t Gold) und 0,7 Mio. Goldunzen der Kategorie Indicated (durchschnittlich 1,2 g/t Gold) hält das Unternehmen ein Asset, welches in einem positiveren allgemeinen Marktumfeld für Gold locker die drei bis vierfache Bewertung der zur Zeit läppischen 24 Mio. Marktkapitalisierung rechtfertigen würde.
Das Castelo de Sonhos Goldprojekt im Verlauf der Jahre. Quelle: Unternehmenspräsentation TriStar Gold.
Beeindruckend finde ich die Zahlen der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsstudie (PEA), die ausgehend von einem Goldpreis von 1250 US-Dollar sogar 319 Mio. NPV für lediglich einen Teil des Projektes mit 1,1 Mio. Unzen beziffert.
Ich bin eindeutig der Meinung, dass ein steigender Goldpreis nicht nur für den beigemessenen Wert, der sich im Aktienkurs von TriStar Gold widerspiegelt, ein starker Katalysator sein wird. Auch die benötigten 184 Mio. Kapitalkosten, um in Produktion zu gehen, sind in einem positiven Marktumfeld wahrscheinlich wesentlich einfacher aufzubringen. Doch obwohl natürlich bei höheren Goldpreisen alles einfacher ist und ich TriStar Gold in diesem Artikel als einen meiner Hebel-Favoriten für den Goldpreis hervorhebe, möchte ich betonen, dass diese Aktie auch bei schwachen Goldpreisen funktionieren kann!
Als ich mit CEO Nick Appleyard die Ergebnisse der PEA durchgegangen bin, haben mich die Zahlen wirklich überzeugt. 687 US-Dollar pro Goldunze All-In Sustaining Cost (AISC) weisen auf ein äußerst wirtschaftliches Projekt hin. Das bedeutet, dass in einem Produktionsszenario pro Goldunze weniger als 700 US-Dollar Gesamtkosten anfallen. Die Differenz zum Goldpreis von aktuell 1300 US-Dollar wären der Profit.
184 Mio. US-Dollar Kapitalkosten für den Bau einer Mine und der dazugehörigen Infrastruktur sind für ein Projekt dieser Größenordnung nicht übermäßig viel. Das TriStar Gold Management erwägt zudem Joint Ventures oder einen Teilverkauf des Projektes an einen Partner, um die weitere Entwicklung voranzutreiben. Sobald der Evidenzgrad der bestehenden Ressource erhöht wurde, könnte es auch für Banken oder andere Kapitalgeber hochinteressant werden, das Projekt zu finanzieren. Die PEA geht aktuell von einem IRR von 51% aus. Das bedeutet, ginge das Projekt in Produktion, wäre nach 1,9 Jahren die anfängliche Investition wieder eingespielt!
In diesem Jahr gab es noch keine Pressemitteilungen, doch genau die Erhöhung des Evidenzgrades der bestehenden Ressource durch weitere Bohrungen und auch wichtige Sozial- und Umweltstudien stehen bei TriStar Gold für das Jahr 2019 an.
Sowohl TriStar Gold (TSXV: TSG, ISIN: CA89678B1094), als auch Granada Gold Mine (TSXV: GGM, ISIN: CA38503H2037) sind Positionen im offiziellen goldgeldwelt Musterdepot und in meinemprivaten Depot.