Eigentümer unter Druck

Immobilien in der Zwangsversteigerung: Schnäppchen zum Greifen nah?

GoldGeldWelt Redaktion - 20.06.2023

Immobilien in der Zwangsversteigerung sind für die einen persönliche Tragödie, für die anderen die Chance auf ein Schnäppchen. Die Zahl der Zwangsversteigerungen dürfte in Zukunft steigen. Doch nicht immer ist der Weg zum günstigen Eigenheim auf diesem Weg so einfach wie erhofft.

Die Zinswende belastet viele Hausbesitzer, die ihr Eigenheim auf Kredit gekauft haben und eine Anschlussfinanzierung benötigen. Für Kredite mit zehnjähriger Laufzeit werden leicht 4 % Zinsen fällig – rund viermal so viel wie noch vor anderthalb Jahren. So manche Anschlussfinanzierung lässt sich durch die gestiegenen Zinsen nicht mehr stemmen. Dann droht im schlimmsten Fall eine Immobilien Zwangsversteigerung.

Mehr Immobilien Zwangsversteigerungen durch Zinswende

Bereits im März warnte Patrik-Ludwig Hantzsch, Chef der Creditreform-Wirtschaftsforschung, vor einer Zunahme der Zwangsversteigerungen mit allen Folgen für den Immobilienmarkt. "Die deutlich höhere Zinslast für Anschlusskredite wird insbesondere die Verbraucher treffen, die beim Kreditabschluss in einer Niedrigzinsphase knapp kalkuliert haben. Und das sind nicht wenige", wurde Hantzsch damals im Handelsblatt zitiert.

Für Käufer können Immobilien Zwangsversteigerungen die Chance auf ein Schnäppchen sein. Wer träumt nicht davon, das Eigenheim mit 30 %, 50 % oder gar 70 % Rabatt erwerben zu können? Doch das Potenzial der Versteigerung für die Schnäppchenjagd wird häufig überschätzt.

Parkplatz für 75.220 EUR: Nicht jede Immobilien Zwangsversteigerung ist ein Schnäppchen

Manchmal finden sich zum Versteigerungstermin so viele Bieter ein, dass am Ende kein Preisunterschied mehr zu einem Verkauf auf dem freien Markt zu erkennen ist. Die Gebote preisen dabei sogar weitere Vorteile wie etwa den Wegfall von Notargebühren und Maklerprovision ein.

Der Business Insider berichtete kürzlich über einen besonders kuriosen Fall von Immobilien Zwangsversteigerung. In Berlin wurde ein 12 m² großer Tiefgaragenstellplatz versteigert. Laut Gutachten war der Parkplatz 40.000 EUR wert. Am Ende bezahlte der Höchstbietende mit 75.220 EUR fast das Doppelte.

Immobilien Zwangsversteigerung: Was bedeuten 50 % Regel und 20 % Regel?

Nach oben hin sind die Preise bei Immobilien Zwangsversteigerungen nicht begrenzt. Das Schnäppchenpotenzial nach unten ist dagegen durch verschiedene Regeln limitiert. Eine dieser Regeln sieht vor, dass der Gläubiger die Zwangsversteigerung auf Antrag aufheben kann, wenn am Ende der Versteigerung das höchste Gebot 70 % des Verkehrswertes der Immobilie laut Gutachten unterschreitet. Dazu muss der Gläubiger bei der Immobilien Zwangsversteigerung allerdings anwesend sein bzw. vertreten werden.

Außerdem gibt es noch die sogenannte 50 % Regel. Liegt das Höchstgebot 50 % unter dem Verkehrswert laut Gutachten, muss das Gericht das Gebot ablehnen und die Zwangsversteigerung zunächst beenden. Dann wird ein weiterer Termin angesetzt. Bei diesem Termin gilt die 50 % Grenze dann nicht mehr.

Immobilien Zwangsversteigerung: Wie verlässlich ist das Gutachten?

Wer bei Immobilien Zwangsversteigerungen mitbietet, sollte so viele Informationen wie möglich über die Immobilie und das Gutachten einholen. Eine wichtige Frage lautet: Ist das Gutachten wirklich belastbar?

Hier gilt es zu berücksichtigen, dass die zu versteigernde Immobilie möglicherweise aus einer komplexen Situation herauskommt. Womöglich konnte der Gutachter das Haus nicht begehen und somit auch mögliche Mängel nicht präzise auflisten. Im schlimmsten Fall entpuppt sich die vermeintliche Ersparnis nach der Übertragung der Immobilie als Kostenfalle.

Zudem sind die Gutachten, die für eine Immobilien Zwangsversteigerung erstellt werden, selten aktuell. Zwischen der Erstellung des Gutachtens und dem Versteigerungstermin kann leicht ein Jahr liegen. In dieser Zeit können sich die Immobilienpreise verändert haben.

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