Technologieindex

NASDAQ 100 wird umgebaut: Was bedeutet das für ETFs?

GoldGeldWelt Redaktion - 23.07.2023

Sieben Aktien stehen für 55 % des Nasdaq 100. Die Technologiebörse reagiert nun mit einer außerplanmäßigen Anpassung des Indexes und reduziert das Gewicht der sieben Riesen auf 44 %. Dadurch müssen auch ETFs umschichten.

Wir hatten bereits vor einiger Zeit darüber berichtet. Das Gewicht einer Handvoll Aktien in entscheidenden Indizes ist so stark gestiegen, dass der Diversifikationsgedanke ad absurdum geführt wird.

Besonders betrifft dies den Technologieindex Nasdaq 100: hier machen Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft, Meta, NVIDIA und Tesla zusammen mehr als 50 % des Indexgewichtes aus. Die Technologiebörse reagiert deshalb und berechnet den Index ab dem 24. Juli neu.

Gewichtung der MegaCaps wird heruntergeschraubt

Die Nasdaq reagiert mit der Änderung auf ihre eigenen Regeln. Diese sehen einen besonderen Status für Aktien vor, die einzeln ein Gewicht von 4,5 % oder mehr erreichen. Alle Aktien mit diesem Status zusammen dürfen nicht mehr als 48 % der Gewichtung erreichen. Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft, Meta, Nvidia und Tesla erreichen aktuell jedoch ein Indexgewicht von mehr als 55 %.

Deshalb wird nun – abseits der quartalsmäßigen Indexanpassungen – eine zusätzliche Neugewichtung durchgeführt. Im Zuge dieser Maßnahme wird das Gewicht der sieben Aktien auf 44 % reduziert. Die Aktien von NVIDIA und Microsoft verlieren jeweils knapp drei Prozentpunkte an Gewicht, Alphabet büßt knapp zwei Prozentpunkte ein. Die anderen Titel verlieren etwas weniger Einfluss auf die Kursentwicklung des Nasdaq 100.

Die Gewichtung anderer Aktien wird demensprechend angehoben. Aktien von Unternehmen wie Broadcom, Pepsi, Cisco, Adobe oder Costco gewinnen somit an Bedeutung.

Nasdaq 100 ETFs müssen umschichten

Börsengehandelte Indexfonds (ETFs), die den Nasdaq 100 Index abbilden, müssen ihr Portfolio entsprechend umschichten. Dazu veräußern die Fonds Aktien von Meta und Co. und kaufen gleichzeitig Titel mit fortan höherem Gewicht hinzu.

Es ist davon auszugehen, dass diese Anpassungen zum Wirksamwerden der Umstellung bereits abgeschlossen sind. Anleger werden in der Regel wenig von der Umstellung bemerken. In der Vergangenheit jedenfalls kam es nicht zu nennenswerten Verwerfungen. Bereits 1998 und 2011 wurde der Nasdaq 100 über die quartalsmäßige Anpassung hinaus neu zusammengesetzt.

Die unausgewogene Zusammensetzung des Technologieindexes war für Anleger in diesem Jahr nicht schlecht. Der Index hat seit Jahresbeginn rund 43 % an Wert gewonnen. Wer stattdessen auf den NASDAQ-100 Equal Weighted Index gesetzt hat, muss sich mit einer Performance von 25 % begnügen. Bei diesem Index besitzt jedes enthaltene Unternehmen einen Anteil von exakt 1,0 % an der Gesamtgewichtung.

Mega Caps mit starker Kursentwicklung

Einige der betroffenen Unternehmen haben seit Jahresbeginn außergewöhnlich stark an Wert gewonnen. Die Meta Aktie etwa liegt (Stand Freitagnachmittag) in diesem Jahr um 137 % im Plus. Das Papier des Autobauers Tesla hat um mehr als 100 % zugelegt. Die NVIDIA Aktie konnte sogar um knapp 200 % steigen. Die Zuwächse bei Apple (40 %,), Microsoft, 37 %, Alphabet (+29 %) und Amazon (+47 %) bleiben dahinter zurück.

So attraktiv eine Rallye in einem einzelnen Segment (aktuell steigt der Kurs von allem, was irgendwie mit KI zu tun hat), auch ist, so sehr sollten Anleger stets den Diversifikationsgedanken berücksichtigen. Was schnell und hoch steigt, kann auch rasch und deutlich fallen.

Ein breit aufgestelltes Portfolio verspricht langfristig eine stabile Ertragsentwicklung. Hier gilt es auch zu berücksichtigen, dass die genannten sieben Unternehmen auch in anderen Indices klar überrepräsentiert sind. Im S&P 500 etwa liegt der Gesamtanteil der Mega Caps bald über 25 % und selbst im MSCI World noch bei mehr als 15 %.

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