Ölaktien

Was bedeutet der Krieg in Nahost für Chevron, Occidental und Exxon?

GoldGeldWelt Redaktion - 11.10.2023

Viele Ölaktien sind nach dem Wochenende deutlich gestiegen. Doch auch die Produktion in der Region ist betroffen. Wir sehen uns die Auswirkungen der Situation auf Chevron, Exxon Mobil und Occidental Petroleum an.

Mercuria sieht Ölpreise „wahrscheinlich“ bei 100 USD

Die Ölpreise haben seit dem Kriegsausbruch deutlich angezogen. Kostete ein Barrel WTI US-Öl in der vergangenen Woche noch knapp 83 USD, werden aktuell rund 86 USD gezahlt. Der Preis für Brent Öl liegt bei 87,50 USD nach 84,50 USD am Ende der vergangenen Handelswoche.

Die Preise könnten noch deutlich weiter steigen. Das jedenfalls glaubt Magid Shenouda, stellvertretender CEO des Rohstoffhändlers Mercuria. Ihm zufolge könnte der Ölpreis auf 100 USD steigen, sollte die Lage eskalieren. Der Markt preise keinen großen Konflikt ein. Deshalb bestehe eine erhebliche Unsicherheit. Bislang sei zwar die Volatilität gestiegen, die eigentliche Preisbewegung aber moderat verlaufen.

Kieran Gallagher, Geschäftsführer von Vitol Bahrain, verweist auf die „recht gesunden“ Nachfrageaussichten für das vierte Quartal. Die Nachfrage sei stark genug, um den Preis in der Nähe von 90 USD zu halten. Ein geopolitisches Ereignis könne die 100 USD-Marke in den Blickpunkt rücken.

Wie hat sich die Situation in Israel auf wichtige Ölaktien bislang ausgewirkt? Und wie sind die Unternehmen konkret von den Entwicklungen betroffen?

Chevron muss Gasplattform nahe Gaza erschließen

Die Aktien von Chevron (WKN: 852552, ISIN: US1667641005) notierten vor dem Kriegsausbruch bei knapp 160 USD. Aktuell werden knapp 167 USD gezahlt. Das Unternehmen ist von den Entwicklungen sehr direkt betroffen. Israel wies Chevron an, eine Gasplattform der Nähe von Gaza zu schließen.

Chevron versucht, die Produktion im östlichen Mittelmeerraum auszubauen. Nun musste jedoch die Erdgasförderung auf einer der beiden großen Offshore-Plattformen der Region eingestellt werden – eine Sicherheitsmaßnahme. Die Gewinne des Unternehmens werden jedoch Analysten zufolge allenfalls geringfügig sinken.

Chevron hatte 2020 Noble Energy für 5 Milliarden USD übernommen und betreibt seitdem die israelischen Gasfelder Tamar und Leviathan. Außerdem arbeitet das Unternehmen an einer weiteren Expansion nach Ägypten und Zypern. Das Ziel: Gas zu verflüssigen und an europäische Märkte zu liefern.

Exxon Mobil: Pioneer steht im Fokus

Die Aktien von Exxon Mobil (WKN: 852549, ISIN: US30231G1022) machten über das Wochenende ebenfalls einen Satz nach oben und stiegen von 106 USD auf 112 USD. Aktuell notiert das Papier bei gut 110 USD.

In den Tagen vor dem Kriegsausbruch war die Aktie deutlich gefallen. Ein wesentlicher Grund dafür: Exxon steht offenbar vor einer der größten Übernahmen in der Unternehmensgeschichte. Das Übernahmeziel: Der 60 Mrd. USD schwere Schieferbohrer Pioneer Natural Resources.

Die Übernahme lastet kurzfristig auf dem Kurs, gilt langfristig aber als wenig riskant. Zwar werden nur geringe Effizienzgewinne erwartet. Mit dem Deal wird das Portfolio jedoch um wertvolle Liegenschaften der Nähe einiger von Exxons Ölfeldern erweitert. Exxon könnte so zum dominierenden Produzenten im Perm-Becken werden.

Occidental Petroleum: Der Buffett-Favorit

Die Aktien von Occidental Petroleum (WKN: 851921, ISIN: US6745991058) legten an der NYSE von gut 56 USD auf rund 64 USD zu. Die Aktie befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend – und ist bei Großinvestoren ausgesprochen beliebt.

So hat die Warren Buffett Holding Berkshire Hathaway die Beteiligung zuletzt auf 244,1 Millionen Aktien aufgestockt. In kein anderes Unternehmen hat Warren Buffett im vergangenen Quartal mehr investiert. Auch von anderen Holdinggesellschaften sind sehr hohe Investments in das Unternehmen bekannt.

Das Unternehmen hatte kürzlich den Direct Air Capture Spezialisten Carbon Engineering Ltd übernommen und will die Aktivitäten in diesem Bereich ausbauen. Mit Amazon wurde bereits der erste Großkunde gewonnen.

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