Die besten deutschen Aktien 2023

Das sind die Top Performer aus DAX, MDAX und SDAX

Anhaltend hohe Inflation, steigende Zinsen, ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine und Bankenpleiten: Der Aktienmarkt 2023 ist in Aufruhr und nahezu jedes Unternehmen ist direkt oder indirekt davon betroffen. Vor diesem Hintergrund werfen wir einen Blick auf die besten deutschen Aktien der Jahre 2017-2022 im DAX, MDAX und SDAX. Welche Unternehmen zeigten im Untersuchungszeitraum eine herausragende Performance und konnten sogar gestärkt aus der Corona-Lockdown Krise hervorgehen? Welche Rückschlüsse lassen sich aus der Performance der vergangenen Jahre für die Zukunft ableiten? Haben die hier vorgestellten Wertpapiere auch das Potenzial zu den besten deutschen Aktien 2023 und darüber hinaus zu zählen?

Die besten deutschen Aktien – Top-Performer im DAX

Der DAX gilt als der wichtigste Aktienindex Deutschlands und beansprucht für sich die besten deutschen Aktien zu beinhalten. Zu diesem Zweck umfasst er die 40 größten und liquidesten Unternehmen am deutschen Aktienmarkt, womit er rund 80 Prozent der Marktkapitalisierung börsennotierter AGs in Deutschland repräsentiert.

Sartorius Vz (WKN: 716563 ISIN: DE0007165631)

Zwischen Anfang 2017 und Ende 2021 stach die Vorzugsaktie der Sartorius AG besonders hervor. Das Göttinger Unternehmen wurde bereits 1870 gegründet und ist ein wichtiger Pharma- und Laborzulieferer. Die Lösungen des Unternehmens helfen dabei medizinische Entdeckungen und die Medikamentenproduktion zu beschleunigen. Insbesondere bei Einwegprodukten, die in allen biopharmazeutischen Herstellungsprozessen eingesetzt werden, hat Sartorius Pionierarbeitet geleistet und Standards gesetzt.

Die starke Performance seit 2020 ist auf die vollen Auftragsbücher während der Corona-Hysterie zurückführen, wobei 2021 sicherlich auch die Aufnahme in den Dax eine Rolle spielte. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Performance des Wertpapiers auch schon vor Ausbruch der Pandemie und insbesondere 2019 beachtlich war. Begründen lässt sich das durch verschiedene Zusammenschlüsse: So übernahm Sartorius das israelischen Unternehmens Biological Industries und konkretisierte die Pläne zur Übernahme ausgewählter Geschäfte aus dem Life-Science-Portfolio des US-Mischkonzerns Danaher.

Ausblick: Das Jahr 2022 schlug im Aktienkurs negativ zu Buche, doch schon Anfang 2023 setzte eine Erholung ein. Nach Schätzungen von Evaluate Pharma wächst der Weltpharmamarkt jährlich um sechs Prozent. So dürfte Sartorius auch langfristig zu den besten deutschen Aktien gehören.

Die besten deutschen Aktien – Top-Performer im MDAX

Der MDAX umfasst nach dem DAX die nächsten 50 größten deutschen Unternehmen. Gut ein Drittel der Unternehmen im MDAX sind dabei mittelgroße Industrieunternehmen, wodurch er die deutsche Unternehmenslandschaft besser abbildet als der DAX. Ein Investment in den MDAX zum Auflagezeitpunkt hätte etwa doppelt so viel Rendite erwirtschaftet wie eine Anlage in den deutschen Leitindex. Bei der Suche nach den besten deutschen Aktien, ist ein Blick in diesen Index also vielversprechend.

Aixtron (WKN: A0WMPJ ISIN: DE000A0WMPJ6)

Aixtron genießt weltweit einen hervorragenden Ruf als Technologieführer in der Halbleiterindustrie. Das Unternehmen entstand 1983 als Ausgründung der RWTH Aachen. Nach Jahrelangen Verlusten stimmte das heute in Herzogenrath ansässige Unternehmen einem Übernahmeangebot des chinesischen Fujian Grand Chip Investment Fund zu. Am 8. September erteilte das Bundeswirtschaftsministerium hierzu eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, zog diese aber wenig später mit der Ankündigung einer weiteren Investitionsprüfung zurück. Noch ehe diese Überprüfung des Bundeswirtschaftsministeriums abgeschlossen war, verhinderte der damalige US-Präsident Barack Obama im November 2016 durch sein Veto den Verkauf der US-Niederlassung. Am 8. Dezember teilten die chinesischen Investoren mit, dass das Übernahmeangebot insgesamt erloschen sei. Die Aktie war am Boden.

Überraschenderweise konnte Aixtron 2017 erstmals wieder einen Geschäftsgewinn erwirtschaften. Zwar konnte dieser nur durch den Verkauf der Produktlinie für Speicherchips erwirtschaftet werden, doch das positive Geschäftsergebnis gemeinsam mit der anziehenden Nachfrage im Bereich OLED-Displays sorgte für eine zuversichtliche Stimmung bei den Aktionären. Da die Aktie nach den Jahren der Krise und einer gescheiterten Übernahme kaum noch etwas Wert war, konnte so eine enorme Performance erzielt werden. In den folgenden Jahren ging es teilweise heftig auf und ab, was die Aktei vor allem für Marktbeobachter, die sich das richtige Timing zutrauen, interessant macht. 2018 und 2020 halbierte bzw. verdoppelte sich der Wert innerhalb weniger Monate. 2021 stieg die Aktie in weniger als 4 Monaten von 13,81 auf 26,6.

Ausblick: Die roten Zahlen hat das Unternehmen mittlerweile hinter sich gelassen und die Auftragslage hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Allein 2021 stieg der Auftragseingang von 301,4 auf 479,3 Millionen Euro. Trotz starker Schwankungen zeigt die Tendenz auch langfristig nach oben. So könnte die Aktie insbesondere nach einer Korrektur auch für langfristige Investoren mit starken Nerven interessant sein.

Die besten deutschen Aktien –Top Performer im SDAX

Der SDAX ist der kleinste Index aus der DAX-Familie. Er beinhaltet 70 kleinere Unternehmen, sogenannte Small Caps, die den Werten des MDAX hinsichtlich Handelsvolumen und Marktkapitalisierung folgen. Anleger, die in den SDAX investieren, nehmen in der Regel ein größeres Risiko wegen der besseren Renditeerwartungen in Kauf.

PVA TePla (WKN: 746100 ISIN: DE0007461006)

Die PVA TePla AG ist in zwei Segmenten tätig: Industrial Systems und Semiconductor Systems. Das Segment Industrials Systems ist auf die Entwicklung, den Bau und die Vermarktung von Vakuum-Wärmebehandlungsöfen für die Verarbeitung von Materialien bei hohen Temperaturen spezialisiert. Das Segment Semiconductor Systems bietet unterschiedliche Anlagen für die Halbleiter- und Solarindustrie an. Über Tochterunternehmen ist die PVA TePla Gruppe in Europa, Nordamerika und Asien tätig. Seit Januar 2022 verfügt man durch die PVA TePla Korea auch über einen Standort auf der ostasiatischen Halbinsel.

Hinsichtlich des Risikos und der Rendite ist PVA TePla ein Paradebeispiel für ein SDAX-Unternehmen. So konnte die Aktie zwischen Anfang 2017 und Ende 2021 eine Performance von insgesamt 1.740,61 Prozent verbuchen. Dabei stieg der Kurs zwischen März 2017 und Ende Juli 2018 von 2,15 auf 18,3 um 751,16 Prozent. Während der typischen Corona-Delle sank der Kurs des Papiers zwischenzeitlich auf 5,75 (19.3.20) konnte dann aber bis zum 15.11.21 seinen Wert mehr als versiebenfachen. Wenn Aixtron schon für Anleger prädestiniert war, die auf das richtige Timing setzen, so gilt dies erst recht für PVA TePla.

Hauptgrund für den enormen Kursanstieg 2017 war die positive Entwicklung der Auftragseingänge. Insgesamt konnte in den ersten drei Quartalen der Auftragseingang gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um mehr als 30 % gesteigert werden. Dazu beigetragen haben im Wesentlichen hohe Investitionen aus der Mikroelektronik-Branche bei Kristallzuchtanlagen und Analysegeräten. Aber auch der Bereich der Industrieanlagen konnte von dem konjunkturellen Wachstum der Maschinen- und Werkzeug-Branche profitieren. Auch der Kurssprung 2021 lässt sich auf einen sehr hohen Auftragseingang zurückführen, der sich gegenüber dem Coronajahr 2020 in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als vervierfachte, sich aber auch gegenüber dem Vergleichszeitraum von 2019 mehr als verdoppeln konnte. PVA TePla profitiert dabei von der zunehmenden Relevanz der drei Megatrends Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit.

Ausblick: Die Megatrends Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit dürften dafür sorgen, sorgen, dass sich die ohnehin schon gute Auftragslage in Zukunft weiter verbessert. Wie schon bei Aixtron könnte auch diese Aktie insbesondere nach einer Korrektur auch für langfristige Investoren mit starken Nerven interessant sein. Ob die besten deutschen Aktien 2023 bis 2027, also in den nächsten fünf Jahren, wieder das Unternehmen aus Wettenberg beinhalten bleibt abzuwarten.

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