Aktie im langfristigen Aufwärtstrend

BYD will 10 % des deutschen Automarktes erobern

GoldGeldWelt Redaktion - 20.06.2023

Sixt kauft 100.000 Fahrzeuge des „China-Teslas“ BYD. Die Chinesen erweitern ihre Modellpalette und starten den Vertrieb in immer mehr Ländern. Nun folgte eine Kampfansage: Nicht weniger als 10 % des deutschen Automarktes will der Autobauer aus Shenzen erobern.

Das dürfen die deutschen Autobauer getrost als Bedrohung verstehen: Der chinesische Elektroautokonzern BYD will seinen Marktanteil in Deutschland zügig ausbauen. Der Vertriebschef für Deutschland, Lars Pauly, wird beim Nachrichtensender N-TV zitiert: "Wir wollen mittelfristig schon rund fünf bis zehn Prozent in dem Elektrosegment haben".

BYD verdrängt VW in China von der Pole-Position

Noch ist BYD von diesem Ziel weit entfernt. Bis Ende Mai wurden laut den Statistiken des Kraftfahrtbundesamtes es gerade einmal 165 die Fahrzeuge des Konzerns in Deutschland zugelassen. Doch die Chinesen sind mit dem Aufbau des Vertriebs beschäftigt und bauen ihre Modellpalette aus.

Weltweit hat der Konzern bereits eine gewisse Größe erreicht. Im vergangenen Jahr wurden 550.000 Elektroautos verkauft – 80 % davon in China. In China wurde BYD damit Marktführer vor VW – erstmals seit 2008. Im vergangenen Jahr startete eine langfristige Partnerschaft mit dem Autovermieter Sixt. Dieser kauft 100.000 Fahrzeuge.

Deutsche Elektroautos kommen in China nicht gut an. Die Chinesen sind bei wichtigen technologischen Komponenten wie der Batterietechnik und dem Autonomen Fahren weit vorn. Ob es allerdings reicht, um die deutschen und europäischen Autohersteller aus ihren Heimatmärkten zu verdrängen, muss sich noch zeigen. Im vergangenen Jahr lag der Marktanteil chinesischer Autos in Deutschland noch unter 1,0 %.

Die Vertriebsstrategie des Konzerns in Deutschland ist bodenständig. Verkauft werden soll vor allem über stationäre Händler. Außerdem fokussiert BYD Fahrzeuge in einem vergleichsweise günstigen Preissegment, in dem „andere vielleicht mittel- bis langfristig nicht aktiv sein werden".

Einstiger Batteriehersteller mit starker Innovationskraft

BYD startete 1995 als Batteriehersteller. Das Unternehmen gilt heute als besonders innovationsstark. Dafür wird viel investiert. Erst kürzlich wurde der Bau eines neuen F&E Zentrums in Shenzen gestartet. 60.000 Arbeitsplätze im F&E Bereich sollen entstehen – für Investitionen von rund 2,6 Milliarden EUR. Durch die Innovationsfähigkeit konnte BYD eine tiefe Wertschöpfungskette und einen technologischen Vorsprung aufbauen.

Die BYD Aktie (WKN: A0M4W9, ISIN: CNE100000296) hat sich in letzten Jahren sehr viel besser entwickelt als die Papiere deutscher Autobauer. Kostete das Papier Anfang 2020 noch 5 EUR, werden aktuell mehr als 30 EUR gezahlt. Die Marktkapitalisierung ist trotz einer zwischenzeitlichen, deutlichen Korrektur vom Allzeithoch bei mehr als 40 EUR auf über 90 Milliarden EUR gestiegen. Die VW Aktie (WKN: 766403, ISIN: DE0007664039) dagegen notiert heute deutlich niedriger als Anfang 2020, die Marktkapitalisierung der Wolfsburger liegt mit knapp 73 Mrd. Euro unterhalb der des Konkurrenten aus Shenzen.

BYD: Vertriebsstart in Italien

Vor wenigen Tagen kündigte BYD auf den Start des Vertriebs in Italien an. Genau wie in Deutschland liegt der Fokus dabei auf Händlern. Zunächst wird der Schwerpunkt des Vertriebs auf Norditalien liegen.

In den meisten Ländern ist BYD mit den Modellen Atto 3 (Cross-over SUV), Han (Limousine) und Tang (7-Sitzer-SUV) vertreten. Den Atto 3 verkauft das Unternehmen in Deutschland zu Preisen ab 42.245 EUR, die beiden anderen Modelle kosten rund 70.000 EUR. In den kommenden Monaten sollen mit Dolphin (Kompaktklasse) und Seal (Limousine) weitere Modelle auf den Markt kommen.

Die Autoexperten vom ADAC jedenfalls sehen schwere Zeiten für Volkswagen und Co. heraufziehen. Das Fazit eines Tests des Atto 3: „Die aktuellen Elektroautos chinesischer Herkunft können in puncto Antrieb, Konnektivität und Qualität problemlos mit den Angeboten der etablierten Anbieter mithalten.“ Damit nicht genug. Laut ADAC besetzt BYD nun auch den „massentauglichen Markt der Kleinwagen und kompakten Mittelklasse“, der durch die deutschen Hersteller aus Renditegesichtspunkten vernachlässigt werde.

Der ADAC rechnet allerdings damit, dass die Preise chinesischer E-Autos bald deutlich sinken werden. Noch versuchten die chinesischen Marken aufgrund der langen Lieferzeiten zwar, das hohe europäische Preisniveau zu halten. Doch wenn sich das Angebot normalisiere, könnten auch die Preise purzeln.

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