Kapazität steigt um 107 GW

IEA: Rekordwachstum bei Erneuerbaren Energien

GoldGeldWelt Redaktion - 03.06.2023

China bleibt führend bei installierten Anlagen und Produktionskapazität. In den USA und Indien treiben politische Maßnahmen den Ausbau. Deutschland hinkt seinen eigenen Zielen hinterher.

Die Internationale Energieagentur (EEA) rechnet damit, dass der weltweite Zubau erneuerbarer Energiekapazitäten im laufenden Jahr 440 GW und damit den höchsten Wert aller Zeiten erreicht. Gegenüber dem Vorjahr wächst der Zubau damit um 107 GW oder rund ein Drittel. Im kommenden Jahr soll die gesamte globale Kapazität für Strom aus regenerativen Energiequellen auf 4500 GW ansteigen.

Globale Kapazität für erneuerbare Energien steigt auf 4500 GW

Dies entspricht der Behörde zufolge rechnerisch der gesamten Stromproduktion Chinas und der USA zusammen. Die tatsächliche Stromproduktion fällt allerdings – da nur ein Bruchteil der Nennkapazität auch tatsächlich ausgelastet wird – noch ein Stück weit kleiner aus.

IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol rechnet damit, dass weltweit „eine rekordverdächtige Menge an erneuerbaren Energien“ in die Stromnetze eingespeist werde - und zwar so viel, dass es die gesamte Stromkapazität für Deutschland und Spanien übersteige.

Ein Großteil des Zubaus – rund zwei Drittel – entfällt auf den Photovoltaikbereich. Hier sollen sowohl Kleinanlagen auf Hausdächern als auch Solarparks deutliches Wachstum verzeichnen. Doch auch der Zubau bei Windanlagen nimmt Fahrt auf. Im Vergleich zum Vorjahr soll der Zuwachs um fast 70 % steigen – nach allerdings zwei eher schwachen Jahren.

Der deutliche Anstieg wird von IEA auch auf die Fertigstellung verzögerter Projekte zurückgeführt. Durch die Corona Maßnahmen in China und Lieferkettenprobleme den USA und Europa konnten viele im Bau befindliche Projekte nicht wie geplant abgeschlossen werden.

Weiteres dynamisches Wachstum erwartet

Auch für die kommenden Jahre rechnet die Energieagentur mit einem dynamischen Zuwachs. So sei die Nutzung erneuerbarer Energien in Europa durch den Ukrainekrieg angestiegen, ein Trend, der sich mit großer Wahrscheinlichkeit fortsetzt.

Erhebliche Kapazitätssteigerungen erwartet die Agentur in den kommenden beiden Jahren auch für USA und Indien – und führt als Begründung neue politische Maßnahmen an. Zu diesen gehört zum Beispiel der Inflation Reduction Act in den USA.

Dennoch bleibt China führend. So wird das Reich der Mitte in diesem und im kommenden Jahr dem Bericht zufolge für 55 % des weltweiten Zubaus an erneuerbaren Energiekapazitäten verantwortlich sein.

An der Führungsrolle dürfte sich so schnell nichts ändern. Dies zeigt ein Blick auf die erwartete Entwicklung der Produktionskapazitäten für Solarmodule. Diese soll bis 2024 auf mehr als 1000 GW ansteigen.

Neben China spielen aber auch die USA, Indien und Europa eine Rolle. Setzt sich das starke Wachstum der Produktionskapazitäten fort, hält die EEA ihre „Netto Null Emissionsziele“ bis 2050 für erreichbar.

Deutschland bleibt hinter Ausbauzielen zurück

Deutschland dagegen bleibt hinter seinen Ausbauzielen zurück. Dies berichtet die „WirtschaftsWoche“ unter Berufung auf eigene Daten. Demnach wurden bis zum Ende der 21. Kalenderwoche lediglich 1,34 GW Kapazität über Windkraftanlagen an Land installiert. Neue Kapazitäten bei Offshore Windkraft wurden bislang gar nicht zugebaut. Onshore und Offshore zusammen sollen bis zum Jahresende um 5,5 GW ausgebaut werden – ein Ziel, das kaum noch erreichbar scheint.

Im Bereich der Photovoltaik wurden seit Jahresbeginn 4,02 GW zugebaut. Ob das Jahresziel von 9 GW erreicht wird, bleibt offen. Im Bereich der Windenergie hapert es in Deutschland häufig an langwierigen Genehmigungsverfahren. Dies gilt auch für größere Solarparks.

Solaranlagen auf Dächern können unkomplizierter installiert werden – aufgrund der Zinswende ist allerdings die Zahl der Baugenehmigungen deutlich zurückgegangen, was sich bald auch bei der installierten Leistung auf den Dächern bemerkbar machen könnte.

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