Moderate Bewertung

Rückversicherer Everest: Ist die Aktie ein Kauf?

GoldGeldWelt Redaktion - 30.08.2024

Ein Rückversicherer mit niedrigem KGV und Buchwert, günstigen Wachstumsperspektiven und einer beherrschbaren Exposition gegenüber der Hurricane-Saison: Ist die Aktie der Everest Group einen Blick wert?

Die Aktie der Everest Group weist eines der niedrigsten KGVs im gesamtem S&P 500 auf. Zum aktuellen Kurs von rund 390 USD wird das in Hamilton auf den Bermudas ansässige Unternehmen mit dem rund 6-fachen der für 2024 erwarteten Gewinne gehandelt. Der Buchwert pro Aktie lag zum 30. Juni bei 328 USD.

„Es wird nicht ewig zum Sechsfachen verkauft werden“, sagt Scott Black, Gründer und Präsident von Delphi Investments. Normalerweise, so Black, erzielen Unternehmen aus dem Finanzsektor mit Bewertungen wie aktuell bei Everest nur schwache Erträge. Doch bei dem Rückversicherer ergibt sich ein anderes Bild.

Everest hat in diesem Jahr bisher eine Eigenkapitalrendite von fast 20 Prozent erzielt – ähnlich viel wie im vergangenen Jahr. Für die kommenden Jahre werden steigende Gewinne erwartet. KBW-Analyst Meyer Shields prognostiziert aufgrund der steigenden Rentabilität einen Gewinnanstieg von etwa 10 % im nächsten Jahr auf 67,45 USD und im Jahr 2026 auf 74 USD. Damit steht Shields nicht allein.

Everest Group: Gewinnwachstum für die kommenden Jahre erwartet

Die durch das Wall Street Journal beobachteten Analysten rechnen im Durchschnitt mit einem Gewinn von 67,80 USD im nächsten und von 76,35 USD im übernächsten Jahr. „Es ist ein gut geführtes Unternehmen und die Bewertung spiegelt das nicht wider“, so Shields, der das Kursziel auf 438 USD gesetzt hat.

Die niedrige Bewertung hat Gründe. Shields zufolge warten die Anleger „auf ein sauberes Quartal“. Die Everest Group musste im vierten Quartal überraschend die Schadenrückstellungen erhöhen. Außerdem wurde ein wichtiges Finanzziel für das Versicherungssegment - eine kombinierte Schadenquote von 90 bis 92 % - auf das kommende Jahr verschoben. Eigentlich hätte dieses Ziel schon 2024 erreicht werden sollen – in diesem Jahr wird nun jedoch eine Schadenquote von 93 % erwartet. Das Unternehmen führt Kosten für die internationale Expansion an.

Außerdem steht die Hurricane-Saison vor der Tür. Die Everest Group hält daraus resultierende Risiken jedoch für beherrschbar. Shields glaubt, dass Everest selbst bei einem schweren Sturm eine zweistellige Eigenkapitalrendite erzielen könnte. Er verweist dabei auf die höheren Katastrophenversicherungsprämien und die strengeren Konditionen der Policen.

Nettoprämieneinnahmen seit 2019 verdoppelt

Doch nicht nur im Fall einer moderaten Sturmsaison stehen die Vorzeichen für die Aktie nicht schlecht. Die Nettoprämieneinnahmen werden in diesem Jahr voraussichtlich um 12 % auf 15 Milliarden USD steigen, das Doppelte des Niveaus von 2019.

Die Kapitalerträge - neben Versicherungsprämien die zweite große Einnahmequelle des Rückversicherers – liegen mittlerweile bei mehr als 2 Mrd. USD pro Jahr. Das Portfolio weist dabei eine hohe durchschnittliche Kreditqualität von AA und eine durchschnittliche Laufzeit von etwa vier Jahren auf.

Der Everest Group gelang unter CEO Juan Andrade auch ein Ausbau des Erstversicherungsgeschäfts auf mittlerweile 25 % des Umsatzes.

Im Zweig der Rückversicherung bietet die Everest Group Sach- und Unfallrückversicherungen sowie Spezialsparten, darunter See-, Luftfahrt-, Kautions-, Unfall- und Krankenversicherungen an - hauptsächlich in den USA. Im Erstversicherungsgeschäft gehören Sach- und Unfallversicherungen zum Portfolio.

Aktuell liegt die Marktkapitalisierung bei knapp 17 Mrd. USD. Die Quartalsdividende (nächster Termin: 27. September) liegt bei 2 USD.

 

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