Bankenkrise nicht gelöst

10 Jahre Finanzkrise: Ist unser Geld sicher?

- 05.04.2019

Als Qualitätsaktionäre haben wir derzeit gut Lachen: Das noch junge Börsenjahr 2019 bescherte uns schon in den ersten drei Monaten Kursgewinne von über 11%. Zusätzlich steht hierzulande die Dividendensaison vor der Tür. Ab April werden deutsche Aktiengesellschaften ihre Aktionäre mit einem Geldsegen von rund 56 Milliarden Euro beglücken - drei Milliarden mehr als im Vorjahr.

Doch so erfreulich wie aktuell sah es an der Börse nicht immer aus: Vor zehn Jahren, im Frühjahr 2009, war das Bild düster. Die weltweite Finanzkrise war auf ihrem Höhepunkt. Lehman Brothers hatte Insolvenz angemeldet und brachte das Finanzsystem ins Wanken, auch hierzulande. Angela Merkel und ihr damaliger Finanzminister Peer Steinbrück sahen sich genötigt, in einer historischen TV-Ansprache den Bürgern zu garantieren, dass ihre Spareinlagen sicher seien.

Bisher hielt das Wort. Zumindest hat kein Bankkunde seither über Nacht den Verlust seines Sparguthabens erlitten. Andererseits: Weniger geworden ist das Ersparte dummerweise trotzdem. Da die EZB die Zinsen im Rahmen ihrer Rettungspolitik auf 0% senken musste, lässt die Inflation die Ersparnisse von Zinssparern seither schmelzen wie Butter in der Sonne. Bei 0% Zinsen und 2% Inflation verliert das Ersparte 2% pro Jahr an Wert. Seit 2009 summiert sich der Verlust mittlerweile auf rund 20%.

Anders die 10-Jahres-Bilanz für Aktionäre: Deren Aktienanlagen waren und sind zwar nie „sicher“ im Sinne der damaligen „Garantie“ der Bundesregierung. Sie schützen das Ersparte aber anders als Zinsanlagen naturgemäß langfristig vor Inflation und Nullzins. Ergebnis: Während Zinsanleger den Wert ihrer Ersparnisse seit 2009 auf sicherem Weg um bis zu 20% schrumpfen sahen, haben Aktionäre ihr Vermögen gemessen am DAX nach Inflation mehr als verdoppelt.

Und heute, 10 Jahre nach der Finanzkrise? Zwar hat sich die Panik dank beherztem Eingriff der Notenbank mittlerweile gelegt. Die eigentlichen Probleme in Form überschuldeter Staaten und wackliger Banken wurden damit jedoch nur aufgeschoben und keinesfalls gelöst. Die gefährlich hohe Staatsverschuldung hat sich in Italien seit 2009 von damals 112% bis heute auf 130% weiter stark erhöht. Die ungesicherten Target-Forderungen der Deutschen an den restlichen Euroraum sind Richtung 1.000 Milliarden Euro geradezu explodiert.

Und die Aktienkurse von Deutscher Bank und Commerzbank haben sich trotz allgemeiner Börsenhausse seit 2009 jeweils knapp gedrittelt – die Hälfte dieser Verluste entstand allein in den letzten 12 Monaten. Kein Wunder, dass angesichts dieses anhaltenden Niedergangs mittlerweile hinter den Kulissen aufgeregt an einer Fusion der angeschlagenen Bankhäuser gebastelt wird.

Doch zwei Lahme ergeben in Summe keinen Gehenden. Ebenso wenig lässt sich die übergeordnete Schuldenkrise durch immer neue Schulden beseitigen. Man zögert die eigentliche Lösung der Probleme damit lediglich hinaus und vergrößert sie damit sogar noch. Auch heute, 10 Jahre nach der Finanzkrise, stellt sich damit angesichts strauchelnder Banken und Italien-Problematik weiter die Frage: Sind die Einlagen deutscher Sparer wirklich sicher? Auch dann, wenn die Finanzkrise früher oder später wieder aufflammt?

PS: Wer könnte diese Frage besser beantworten, als derjenige, der bereits 2009 an der Seite der Bundeskanzlerin für die Einlagen der deutschen Sparer gebürgt hat: unser ehemaliger Finanzminister Peer Steinbrück. Ihn erwarten wir darum am 05.05.2019 als Gastredner auf unserer diesjährigen TOP-Investment-Konferenz im Grand Elysée in Hamburg.

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GoldGeldWelt Gastautor

ist Geschäftsführer der TOP Vermögensverwaltung und des Itzehoer Aktien Clubs (IAC). Sein Spezialgebiet sind internationale Qualitätsaktien. Durch jahrzehntelange Erfahrung als institutioneller und privater Investor hat Jörg Wiechmann eine herausragende Kapitalmarktexpertise aufgebaut, die er in seinem IAC Monatsbericht und auf GoldGeldWelt regelmäßig teilt.

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