De-Euroisierung anstatt De-Dollarisierung – Gold bleibt ein Kauf für Europäer

- 05.09.2023

Der Goldpreis legte auch in der letzten Woche wieder zu und stieg um 1,3% auf 1.940$ an, nachdem der Goldpreis bereits in der Vorwoche eine Erholung begonnen hatte. Die technische Preiserholung scheiterte jedoch zur Wochenmitte an dem nächsten Abwärtstrend bei 1.945$ und an einer neuerlichen Dollarstärke. Die Goldminenaktien verbuchten dementsprechend auch Kursgewinne von 2,1% im HUI-Goldminenindex.

Der Silberpreis verlor hingegen leicht um 0,3% und blieb damit unterhalb des Widerstands bei 24,50$. Die schwache Performance der letzten Handelswoche relativiert sich jedoch, berücksichtigt man die vorherige schnelle Rallye von 22,30$ auf 25$. Die Terminmarktdaten verschlechterten sich unterdessen für Silber und sind nun bestenfalls neutral. Der Preis keilt sich aktuell ein und ist nun abhängig von der Entwicklung des Goldpreises, der sich ebenfalls zwischen einem Abwärtstrend und einer Unterstützung bei 1.900$ eingekeilt hat. Der Goldpreis wird dem Silberpreis in den nächsten beiden Wochen die Richtung vorgeben, abhängig davon, ob es zu einem bullischen oder bärischen Ausbruch kommen wird. Aktuell sind die Risiken noch hoch, dass der Goldpreis erst noch einmal neue Verlaufstiefs erreichen abarbeiten muss, bevor sich der Terminmarkt völlig bereinigen kann und somit die Ausgangslage für eine neue Rallye entsteht. 

Der Goldpreis und den Goldminenaktien konnten sich in der letzten Handelswoche weiter erholen.

US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag drückte auf Goldpreis

Die neuesten US-Arbeitsmarktdaten für den Monat August lagen mit 187 Tsd. über dem Marktkonsens von 170 Tsd. neuer Stellen außerhalb der Landwirtschaft. Die Zahlen des Vormonats wurden jedoch wieder einmal nach unten revidiert von 187 Tsd. auf 157 Tsd. Insgesamt wurden die letzten beiden Monate um 110 Tsd. Stellen nach unten berichtigt. Die US-Arbeitslosenquote stieg unterdessen überraschend von 3,5% auf 3,8% an, dem höchsten Stand seit März 2022. Andere Teile des Berichts zeigten ebenfalls Anzeichen einer Abschwächung des US-Arbeitsmarkts. So zeigten die Löhne erste Anzeichen einer Abkühlung, da diese zum Vormonat nur um 0,2% stiegen und damit unter den Erwartungen von 0,3% blieben.

Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung durch die Federal Reserve (Fed) am 20. September sank daraufhin auf nur noch 7% nach den Fed Funds Futures. Fed-Chefin Loretta Mester der Fed von Cleveland, die als "Falke" angesehen wird, spielte den dovishen Arbeitsmarktbericht herunter und betonte, dass die Arbeitslosenquote trotz des Anstiegs immer noch niedrig sei und die Fed ihre künftigen Entscheidungen weiterhin datenabhängig treffen werde.

Mit 187 Tsd. neuen Stellen lag der Arbeitsmarktbericht am Freitag über den Erwartungen.

Die Arbeitslosenquote in den USA stieg auf 3,8% an – es zeichnet sich eine Trendwende am Arbeitsmarkt ab.

Starker Dollar belastet weiterhin den Goldpreis

An der Devisenfront zeigte der US-Dollar in der letzten Handelswoche weiterhin Stärke und stieg erneut bis zum Widerstand bei 104,3 Punkte an. Der Euro fiel seit Donnerstag diametral gegensätzlich von 1,094 wieder auf die letzte Unterstützung bei 1,08$. Ein Erholungsversuch des Euros war damit zur Wochenmitte früh gescheitert, was ein schlechtes Omen für den Euro ist. Ich hatte meinen Kunden im Premium-Research ein langfristiges Verkaufssignal für den Euro bei 1,122$ gegeben und ein Kaufsignal für den USD-Index bei 99,5 Punkte, als das Sentiment historisch bärisch für den US-Dollar und historisch bullisch für den Euro und das britische Pfund war.

Während alle in den letzten zwei Monaten von einer Entdollarisierung sprachen, ist die eigentliche Währung, die ihre Position im Welthandel verliert, der Euro. Niemand spricht jedoch von einer De-Euroisierung. Nach den jüngsten Daten des SWIFT RMB Tracker hat keine Währung im Welthandel mehr an Boden verloren als der Euro. In etwas mehr als zwei Jahren ist der Euro von 39,5% der weltweiten Zahlungen außerhalb der Eurozone auf nur noch 13,6% gefallen. Der US-Dollar absorbierte den größten Teil dieser Zahlungen, während der Rest an das britische Pfund, den japanischen Yen und auch den chinesischen Renminbi ging.

Wie die Daten zeigen, wurden im Juli im internationalen Handel über 59% aller Transaktionen in US-Dollar abgerechnet, während es vor zwei Jahren nur 39,5% waren. 5,65% werden in britischen Pfund abgewickelt, 5% in japanischen Yen, 2,7% in kanadischen Dollar, 2,2% in chinesischen Yuan gefolgt vom Schweizer Franken mit 1,9%. Auch wenn es einen Trend zur Entdollarisierung gibt, ist die amerikanische Weltleitwährung noch Jahrzehnte davon entfernt im internationalen Handel ernsthafte Konkurrenz zu bekommen. Zuletzt hatte die Zeitungsente einer goldgedeckten BRICS-Handelswährung die letzten Schafe nach Trittbrettfahrermanier dazu gebracht den US-Dollar exakt zum Tief zu verkaufen, womit diese abgefischt wurden. An der Börse sagt man, dass Schafe geschlachtet werden und die Bären dürften bereits die Hitze unmittelbar vor einem Short-Squeeze spüren, der sie grillen wird.

Der Euro und Cable befinden sich an signifikanten Unterstützungen und es wird einen starken Einbruch geben, wenn diese brechen. Gegensätzlich steht ein Short-Squeeze beim US-Dollar ins Haus, wenn der Widerstand bei 104,3 Punkten signifikant überschritten wird. Man konnte dieses historisch pessimistische Sentiment am Terminmarkt verfolgen, da die Spekulanten den US-Dollar in den Anstieg hinein weiter leerverkauft hatten und ihre Shortposition so noch vergrößerten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie selbst erfahrene Börsianer vom Herdentrieb an der Börse erfasst und exakt zum Ende eines Trends zum Einstieg aufrufen.

Die Dollarstärke, die sich in diesem Jahr fortsetzen sollte, dürfte den Goldpreis in US-Dollar tendenziell belasten, sollten nicht neue exogene Faktoren auf die Märkte aus dem Nichts einschlagen. Der Goldpreis in Euro hat hingegen bessere Chancen, da der Euro vor einer massiven Abwertung steht, womit gerade für Sparer und Investoren im Euroraum eine Absicherung gegen Inflation mit dem Kauf von Gold zwingend notwendig ist. Eine Abwertung des Euros deutlich unter die Parität zum US-Dollar ist in den nächsten zwölf Monaten angesichts der aktuellen Gemengelage durchaus denkbar

Die US-Notenbankbilanz schrumpfte in der letzten Handelswoche wieder um 18 Mrd. US-Dollar auf 8,1 Billionen US-Dollar. Damit wurde die US-Geldmenge seit Anfang 2022 bereits um fast eine Billionen US-Dollar reduziert. Auch hier behielten wir mit unserer Auffassung recht, dass es sich bei dem BTFP-Programm der FED als Reaktion auf die Pleite der SVB-Bank um kein QE-Programm handelt und dieser Effekt auf die Geldmenge schnell in den kommenden Monaten durch das QT-Programm wieder relativiert würde. Die abnehmende Liquidität ist natürlich ein Problem für den noch haussierenden Aktienmarkt aber auch für den Preis der Edelmetalle und der Kryptos.

Die Liquidität nimmt sukzessive ab, was die Märkte belasten wird.

Die Notenbankbilanz der Europäischen Zentralbank schrumpfte seit Ende des Jahres noch viel stärker als die der US-Notenbank um mehr als 1,6 Billionen Euro von fast 9 Billionen auf nun 7,15 Billionen Euro.

Besonders die Eurogeldmenge schrumpfte in den letzten zwölf Monaten sehr stark.

Insgesamt gibt es mit der aufziehenden Rezession, der abnehmenden Liquidität und den auf hohem Niveau verbleibenden Zinsen viele Risiken für den Edelmetallmarkt bis Jahresende. Die Hoffnungen auf deutliche und nachhaltige Zinssenkungen des Marktes sind falsch. Im Gegenteil werden wir in den nächsten Jahren noch höhere Zinsen sehen, da die Notenbanken mit dem Rücken an der Wand stehen. Neue QE-Programme werden diesmal wohl erst in einer Rezession kommen, nachdem die deflationären Effekte stark geworden sind. Eine neue Rallye am Goldmarkt dürfte daher noch etwas auf sich warten lassen und die Volatilität zunehmen, was tolle Chancen für gute Trader liefern wird.

Technische Analyse zu Gold: Eingekeilt – Bullen und Bären im Nahkampf

Terminmarkt: COT-Report

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.

COT-Daten für Gold vom 01. September:

Der Goldpreis stieg um 39$ zur Vorwoche an, wofür die Spekulanten mit 19,5 Tsd. Kontrakten Long gingen. Dies zeigt eine Stärke zur vorletzten Woche. Kurz gesagt herrschte in den letzten beiden Wochen ein Defizit am physischen Goldmarkt. Der COT-Index OI sank um 8 Punkte auf 59 Punkte. Die Daten sind damit insgesamt immer noch eher neutral, auch wenn sich zuletzt Stärke zeigte. Es spräche also nichts dagegen, dass die Unterstützung bei 1.900$ nicht halten wird und der Preis auf 1.800$ fallen kann. Die BIG4 gingen nur mit 2 Tagen der Weltproduktion Short. Man wollte scheinbar nicht eingreifen. Insgesamt spricht die hohe Shortposition noch immer für einen weiteren Preisrückgang.

Die COT-Daten sind bisher noch immer eher neutral.

Die BIG 4 haben schon deutlich ihre Shortposition eingedeckt, doch ist diese aktuell noch immer relativ hoch. 

Vergangene Analysen

Am 3. Juli schrieb ich:

In der letzten Handelswoche kam es an der Unterstützung bei 1.900$ zu einigen Eindeckungen der Bären, während Bullen eine erneute Chance sahen, um auf einen steigenden Goldpreis zu wetten. Auch wenn eine technische Gegenbewegung bis in den Bereich um die 1.945$ laufen kann, so dürften folgend die Bären wieder das Ruder übernehmen und auf Sicht der nächsten Tage oder Wochen die Unterstützung bei 1.900$ erneut angelaufen werden.

Am 24. Juli schrieb ich:

„Die erwartete technische Gegenbewegung lief mit einem Hoch bei 1.987$ weiter, als wir es anfangs vermutet hatten. Am Freitag wurde ein kurzfristiger Aufwärtstrendkanal gebrochen und der Preis fiel zurück auf die vormalige Unterstützung bei 1.960$. Ich erwarte, dass die Bären wieder das Ruder übernehmen und den Goldpreis in den nächsten Tagen oder Wochen wieder zurück auf 1.900$ drücken werden.“

Am 14. August schrieb ich:

Kurzfristig agierende Daytrader achten nun auf die Unterstützung bei 1.900$, denn der USDX ist sehr weit gelaufen und hat mehrere Widerstände wie Butter durchschnitten. …  die Bullen könnten den rot eingezeichneten Abwärtstrend beim Gold überwinden, bevor die Unterstützung bei 1.900$ fällt. Daytrader decken ihre Shorts in diesem Fall erneut ein und warten ab, um zu höheren Preisen erneut zu shorten. Bei der Gesamtgemengelage und den bestenfalls neutralen COT-Daten birgt ein kurzfristiger Long-Trade Risiken, die man nicht unbedingt eingehen sollte. 

 

Wie am Platinmarkt haben wir auch am Goldmarkt in den letzten Monaten selbst kurzfristige Bewegungen exakt gehandelt. Mit den Premium-Abonnenten hatte ich zuletzt den in Aussicht gestellten Bruch des Abwärtstrends gekauft und ein Ziel für die Preiserholung am Abwärtstrend bei 1.945$ gegeben. Dort angekommen war der Goldpreis in der letzten Woche an diesem Abwärtstrend gescheitert, nachdem der USD-Index wieder stark zulegen konnte als Reaktion auf den besser als erwarteten Arbeitsmarktbericht.

Aktuell keilt sich der Goldpreis zwischen diesem Abwärtstrend und der Unterstützung bei 1.900$ ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Abwärtstrend halten und infolgedessen die Unterstützung bei 1.900$ fallen wird, ist höher als ein Ausbruch über den Abwärtstrend. In diesem Fall würde sich unter 1.900$ die Falltür öffnen und der Goldpreis gen 1.800$ tendieren. Der Terminmarkt gibt noch genügend Luft für eine derartige Bewegung am Goldmarkt.

Die deflationären Tendenzen (Rückgang der Geldmenge) und das hohe Zinsumfeld dürfte den Goldpreis tendenziell weiter belasten und es gibt genügend Potenzial für Verkäufe am Terminmarkt, die sukzessive getätigt werden, sobald der Goldpreis die Unterstützung bei 1.900$ nach unten durchbricht.

Bricht die Unterstützung bei 1.900$, so öffnet sich die Falltür und die nächste signifikante Unterstützung liegt erst bei 1.800$, wo Bären kurzfristig ihre Shorts eindecken und eine stärkere Gegenbewegung abwarten sollten.

Solange der Goldpreis unter 2.005$ handelt, wo Anfang Mai unser Verkaufssignal für Swing-Trader entstand, bleibt der Goldpreis im Swing-Trading Short. Darüber müsste man Shortpositionen glattstellen, abwarten und neu analysieren.

Kurzfristig agierende Daytrader achten nun auf den Abwärtstrend und die Unterstützung bei 1.900$. Gibt es einen Short-Squeeze beim USD-Index über 104,3 Punkte, dann sollte das Schicksal des Goldpreises besiegelt sein und der Bereich um die Unterstützung bei 1.800$ dürften binnen weniger Wochen getestet werden.

Andererseits könnte eine Konsolidierung des starken Anstiegs des US-Dollars noch einige Tage oder Wochen andauern, weshalb die Bären den Abwärtstrend bei 1.945$ im Auge haben sollten. Daytrader decken ihre Shorts in diesem Fall erneut ein und warten ab, um zu höheren Preisen erneut zu shorten. Bei der Gesamtgemengelage und den bestenfalls neutralen COT-Daten birgt ein kurzfristiger Long-Trade Risiken, die man nicht unbedingt eingehen sollte. 

Nach dem Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends gab es eine technische Erholung bis an den nächsten Abwärtstrend.

Vom Tief Mitte letzten Jahres bei 1.600$ stieg der Goldpreis in der Spitze um 480$ an. Spekulanten und Investoren kauften Gold in der Hoffnung auf frühzeitige Zinssenkungen und ein neues QE-Programm, das viele Marktteilnehmer fälschlicherweise in dem BTFP-Programm der Fed vermuteten und so frühzeitig kauften.

Mittlerweile haben sich die Gründe für die Rallye als falsch herausgestellt. Die Zinsen stiegen weiter und sollen länger auf diesem hohen Niveau verharren. Darüber hinaus werden die QT-Programme fortgesetzt und es gibt Deflation, anstatt einer neuen Inflation durch ein weiteres QE-Programm. Einerseits haben wir nicht das richtige Umfeld für eine Fortsetzung des Preisanstiegs und andererseits ist immer noch viel Spekulation im Markt, die sich in einem Preisrückgang auflösen könnte.

Nachdem Nullzinsen bereits über eine Dekade herrschten, dürften erneute Zinssenkungen keinen neuen Konjunkturzyklus mehr in Gang setzen können. Es ist daher fraglich, ob die Fed die Zinsen wieder deutlich senken wird – auch im Fall einer Rezession.

Sollte der Goldpreis trotzdem ohne neue Katalysatoren über sein Allzeithoch ansteigen, so sind womöglich Insiderkäufe im Vorfeld eines neuen geopolitischen Schocks dafür verantwortlich.

Das Sentiment ist immer noch extrem bullisch und die Shortposition der BIG4 spricht für einen noch deutlich tieferen Goldpreis.

Tritt eine Rezession langsam zutage, während die Kreditausfälle zunehmen und die Geldmenge weiter schrumpft, dann könnte dies auch zu einer kurzzeitigen Liquidierung von Goldbeständen führen, was Verkaufsdruck auf den Goldpreis gegen Ende des Jahres ausüben würde. Bleiben die Leitzinsen währenddessen auf dem aktuellen Niveau und werden nicht gesenkt, würde dies den Goldpreis ebenso belasten.

Erst dann, wenn die Notenbanken mit neuen QE-Programmen liebäugeln als Reaktion auf eine Rezession, dürfte der Goldpreis wieder durchstarten und das bisherige Allzeithoch hinter sich lassen. Kurzfristig ist der Markt eher für Trader, doch mittelfristig agierende Investoren finden nach einer Korrektur auf 1.800$ in den nächsten Wochen und Monaten womöglich bereits das Setup für neuerliche Käufe mit Aussicht auf eine Rezession und neue QE-Programme zum Jahresende oder im nächsten Jahr.

Mittelfristige Charttechnische Analyse

Charttechnisch bleibt das Setup bärisch, solange der Goldpreis unter 2.005$ handelt – darüber ist es neutral. Im Abwärtstrend unter 1.945$ sind die Bären am Zug und unter 1.900$ verschlechtert sich das Chartbild drastisch und ein Test der Unterstützung bei 1.800$ würde wahrscheinlich werden. Besonders für kurzfristig agierende Trader, sollte das Setup gut zu traden sein in den nächsten Monaten. Kurzfristig gäbe es nur nochmal Hoffnung, wenn die Bullen den Abwärtstrend bei 1.945$ nachhaltig überwinden können.

Das wahrscheinlichste Szenario scheint eine Korrektur des Goldpreises bis 1.840$ oder gar 1.800$ in den nächsten Monaten zu sein. Dort würde sich dann wahrscheinlich ein sehr gutes Setup für neuerliche Käufe bieten. Die Vergangenheit zeigt, dass der Schmerz für die Goldbullen erst maximiert wird, bevor der Preis wieder nachhaltig ansteigen kann.

Die Unterstützung bei 1.900$ hat noch einmal gehalten.

Goldpreis in Euro

Die europäische Wirtschaft steht denkbar schlecht da und es ist nur eine Frage von Monaten bis die europäische Gemeinschaftswährung wieder abwerten und der Goldpreis in Euro weiter ansteigen sollte. Gerade für uns Europäer gibt es keine Alternative zu einer Absicherung von Vermögen mit einer entsprechenden Long-Position auf einen steigenden Goldpreis!

Bereits im März schrieb ich, nachdem wir nahe dem Allzeithoch alle Gewinne mitgenommen hatten, dass eine Korrektur bis auf 1.740€ sehr wahrscheinlich sei:

„Eine Korrektur bis auf 1.740€ wäre denkbar in den nächsten Wochen und Monaten. Da der Euro jedoch auch abwerten dürfte, sollte man diesen Rücksetzer in den Bereich zwischen 1.700€ und 1.740€ für neuerliche Käufe nutzen.“

Wer meinem Verkaufssignal gefolgt ist, konnte auf der Shortseite einen schönen Profit machen und jetzt Gold in Euro 140€ günstiger wieder zurückkaufen. Da die COT-Daten jedoch zeigen, dass der Boden beim Goldpreis in US-Dollar noch nicht erreicht ist und so könnte es sein, dass die Unterstützung bei 1.740€ nochmals angelaufen wird. Die Wahrscheinlichkeit für einen Rücksetzer auf 1.680€ hat abgenommen, doch kann es aufgrund der aufziehenden Rezession und dem Rückgang der Geldmenge nicht ausgeschlossen werden aktuell. Wer mittel- bis langfristig kauft, findet bei einem weiteren Rücksetzer auf 1.740€ jedoch bereits ein gutes Kaufsetup, insbesondere angesichts einer möglichen neuen Euroabwertung.

Der Goldpreis in Euro sollte von einer erneuten Euroschwäche profitieren. Ein Rücksetzer auf 1.740 Euro ist bereits eine geschenkte Kaufgelegenheit, doch Trader müssen selbst eine Korrektur auf 1.680$ noch im Hinterkopf haben.

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GoldGeldWelt Gastautor

Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist Autor eines bekannten Finanzmarktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Gold und Rohstoffe sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler und Investoren. Seit 2015 ist er zudem Chefanalyst bei der GoldSilberShop.de GmbH. Der frühe Verfechter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, der bereits 2007 seine Diplomarbeit über diese ökonomische Denkrichtung schrieb, verfolgt einen ganzheitlichen Analyseansatz..

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