Investieren in Künstliche Intelligenz: Was steckt in AI ETFs?

Investieren in KI ist ein Trendthema auch unter Privatanlegern. Wer Unternehmen mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz ins Portfolio aufnehmen möchte, kann auf ETFs setzen. Doch was genau ist in denen eigentlich drin?

KI ETFs bilden wie auch andere börsengehandelte Indexfonds einen bestimmten Index ab. Was sich im ETF befindet, wird somit durch die Zusammensetzung des Indexes bestimmt. Es gibt mehrere bekannte KI Indizes, auf die bereits ETFs aufgelegt wurden.

NQINTEL – NASDAQ CTA Artificial Intelligence Index

Hinter dem Kürzel NQINTEL verbirgt sich der NASDAQ CTA Artificial Intelligence Index. Das Ziel des Indexes besteht laut Indexprovider NASDAQ darin, die Kursentwicklung von Aktien abzubilden, die im KI Bereich tätig sind – und zwar prinzipiell unabhängig von der Branche des Unternehmens.

Der in USD notierte Index enthält 68 Konstituenten. Knapp 84 % davon sind Technologieunternehmen, ca. 6 % kommen aus der Industrie, 5 % aus dem Telekommunikationsbereich. Andere Branchen sind wenig bis gar nicht vertreten.

Im Portfolio vertreten sind Aktien, die auch im regulären NASDAQ-100 ein großes Gewicht ausmachen: Alibaba, Amazon, Alphabet, Intel, Microsoft, NVIDIA, Tesla und Co. Insofern kann die hohe Korrelation zwischen den beiden Indizes nicht verwundern. Insgesamt hat der NASDAQ-100 in den letzten fünf Jahren allerdings besser abgeschnitten.

ROBO Global AI Index (THNQ)

Der ROBO Global AI Index (Tickersymbol: THNQ) will Anleger einen breiten Investmentansatz in den KI Bereich ermöglichen. Der Index startete im August 2018 bei 1.000 Punkten und notiert aktuell bei ca. 1400 Punkten. Eine hohe Korrelation zum NASDAQ-100 lässt sich auch hier nicht verbergen  - was angesichts der vielen im Index enthaltenen US-Technologietitel nicht verwundern kann. Die Benchmark hat in den letzten drei Jahren klar besser abgeschnitten.

Insgesamt sind 74 Konstituenten enthalten. Indexschwergewichte (bei einem Anteil von jeweils maximal ca. 2 %) sind z.B. Atlassian, Irobot, Butterfly Network und Alteryx.

Damit eine Aktie aufgenommen wird, muss sie die Anforderungen eines eigens entwickelten Kriterienkatalogs (ROBO Global Industry Classification) erfüllen. Dieser definiert für 11 Sektoren, wie KI sich auf die Geschäftstätigkeit auswirken kann. Die Unternehmen müssen einen gewissen Teil ihrer Umsätze im Bereich KI erzielen.

Ein großer Teil der Aktien entfällt auf den Sektor „Infrastruktur“  - dies bedeutet im Bezug auf KI etwa Cloud, Cognitive Computing, Big Data oder Halbleiter. Außerdem gibt es Anwendungen und Dienste, die von KI profitieren – und deren Unternehmen es in den Index schaffen können. So befinden sich im ROBO Global AI Index auch Aktien aus den Bereichen eCommerce, Fabrikautomatisierung oder Healthcare.

STOXX AI Global AI Index ADTV5

Der STOXX AI Global AI Index ADTV5 (Ticker: STXAA5P) investiert ebenfalls in Unternehmen mit messbarem Bezug zur Adaption von KI. Im Index sind 294 Titel enthalten, darunter viele US-Technologieaktien wie Twitter, aber auch z.B. Chevron. Enthalten sind aber auch Titel aus anderen Ländern wie Japan (z.B. Rakuten und Nintendo), Deutschland (z.B. SAP und Infineon), Korea (Samsung) oder Taiwan.

Die Streuung im Portfolio ist sehr breit: Auf die zehn „Schwergewichte“ im Index entfallen derzeit weniger als 5 % des Gesamtportfolios. Der am stärksten vertretene Einzelwert ist Nuvoton Technology (Taiwan) mit einem Anteil von 0,45 %.

In den letzten fünf Jahren hat der NASDAQ-100 – bei wiederum hoher Korrelation – etwas besser abgeschnitten als der Stoxx AI Global Artificial Intelligence ADTV Index. Dieser hat seit dem Tief im Frühjahr 2020 ca. 60 % an Wert gewonnen.

Auch auf den richtigen ETF kommt es an

Die durchweg hohe Korrelation zur maßgeblichen Benchmark – dem US-Technologieindex NASDAQ 100 – nimmt den KI ETFs ein Stück weit den Reiz. Dies gilt allerdings für andere Technologiebereiche wie Robotics, Big Data etc. ebenso.

Anleger können über ETFs verschiedener Gesellschaften in die KI Indizes investieren, darunter Produkte von Wisdom Tree und Amundi. Dabei kommt es neben dem Investmentthema auch auf Eigenschaften des ETFs an. Besonders wichtig sind hier Kosten (TER und TCO), Replikationsmethode, Ausschüttungsmodus und Währungssicherung.