Finanzsozialismus mit Peer Steinbrück

Darum ist Enteignung heute schon Realität

GoldGeldWelt Redaktion - 15.05.2019

Während Juso-Chef Kevin Kühnert davon träumt, den aktuellen Finanzsozialismus (der fälschlicherweise meist als "Kapitalismus" bezeichnet wird) zu stürzen und die Freiheiten und Eigentumsrechte der Bürger endgültig abzuschaffen, distanziert sich quasi die gesamte SPD von den jugendlichen, ​kommunistischen ​Parolen. So lässt sich bei der Europawahl kein Blumentopf gewinnen. Mit Andrea Nahles aber sicherlich auch nicht...

Mit dem ehemaligen SPD Bundesfinanzminister Peer Steinbrück konnte ich mich letzte Woche kurz unterhalten. Insgesamt machte er einen wesentlich vernünftigeren Eindruck als sein junger Sozialisten-Kollege und hat mich mit seiner außenpolitischen Expertise und seiner Euphorie für die europäischen Werte sogar beeindruckt und etwas mitgerissen.

Auf die Zunge beißen musste ich mir allerdings, als er das gescheiterte Währungsexperiment "Euro" lobte, das Europa in Wirklichkeit leider zunehmend spaltet, statt es zu vereinen.

Endgültig in der Gesprächs-Oposition war ich dann, als er seinen guten Bekannten, EZB-Chef Mario Draghi verteidigte, dessen planwirtschaftliche Dauer-Nullzinspolitik weit über die Finanzkrise hinaus, die wahrscheinlich (abgesehen von dessen politischer Legitimierung selbst) gesellschaftlich verantwortungsloseste Agenda der letzten Jahrzehnte ist.

Wir wollen auch nicht vergessen, dass es Peer Steinbrück war, der als damaliger Finanzminister während der Krise 2008 gemeinsam mit Angela Merkel vor laufenden Kameras die Sicherheit deutscher Spareinlagen "garantiert" hat. Damals kam es nicht zum Bank-run. Mal sehen wie es beim nächsten Mal aussieht.

Würde Kevin Kühnert das wahre Ausmaß des heutigen Finanzsozialismus verstehen, müsste er eigentlich mit dem aktuellen Regierungsstil mehr als zufrieden sein. Denn Dauer-Niedrigzinsen in toxischer Kombination mit indirekter Staatsfinanzierung durch massive Anleihen-Aufkäufe von zahlungsunfähigen Eurostaaten, die Inflationierung des Euro durch die Notenpresse (QE) und die zunehmende Abkehr von der sozialen Marktwirtschaft hin zur totalitären Umverteilungsmaschine "Sozialstaat" - das sind bereits heute gruselige kommunistische Realitäten in Deutschland und Europa.

Was Kühnert in seiner weiteren politischen Karriere ​sicherlich noch lernen wird ist, dass Enteignung am besten funktioniert, wenn man sie nicht plump fordert, sondern sie - ganz wie die alten Hasen unserer politischen Elite - einfach durch die Hintertür durchführt. Wenn es kaum jemand versteht, kann auch kaum jemand protestieren...

​Letztlich liegt es bei uns Wählern, ​Nachhaltigkeit nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch einzufordern​, denn am Ende sind wir es, die die planwirtschaftlichen Fehltritte unserer politischen Entscheidungsträger ​zeitlich verzögert bezahlen.

Lasst uns nicht weiter eine Politik unterstützen, d​eren höchstes Ziel es ist, zum reinen Machterhalt kurzfristig Wählergruppen ​mit dem Geld anderer Menschen zu beschenken​ - und die gleichzeitig langfristig nicht nur unseren Wohlstand, sondern auch den europäischen Zusammenhalt gefährdet.

E​hrliche und vielseitig ​​informierte Pro-Europäer ​können mit dem derzeitigen planwirtschaftlichen Kurs von Regierungen und EZB nicht einverstanden sein.

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