Berkshire Hathaway

277 Mrd. USD Cash – erwartet Warren Buffett Rezession?

GoldGeldWelt Redaktion - 19.09.2024

Berkshire Hathaway verkauft Aktien von Apple, BoA und Chevron und hortet 277 Mrd. USD Cash. Auch die Rückkäufe eigener Aktien fallen auf ein mehrjähriges Tief. Erwartet Warren Buffett Rezession und Börsencrash?

Warren Buffett kauft weniger eigene Aktien zurück: Die Holding Berkshire Hathaway meldete im August Rückkäufe für das zweite Quartal  im Wert von rund 345 Millionen USD. Dies ist der niedrigste Wert seit 2018. Zum Vergleich: In der zweiten Jahreshälfte 2020 kaufte das Unternehmen jedes Quartal Aktien im Wert von rund 9 Milliarden Dollar zurück.

Hält Buffett Berkshire Hathaway für überbewertet?

 Im Quartalsbericht hieß es, Rückkäufe seien immer möglich, wenn Buffett davon überzeigt sei, „dass der Rückkaufpreis unter Berkshires konservativ ermitteltem inneren Wert liegt“. Glaubt Buffett also, sein eigenes Investmentunternehmen – dessen Marktkapitalisierung gerade die Marke von 1 Billion USD knackte – ist überbewertet?

Greggory Warren von Morningstar hält den Rückgang der Aktienrückkäufe für relevant. „Das sagt viel über die Bewertung aus, wenn Buffett nicht bereit ist, rauszugehen und die Aktien zu diesen Preisen zu kaufen“. Aktien der Klasse B werden zum 1,46-Fachen ihres durchschnittlichen prognostizierten Buchwerts gehandelt - laut FactSet mehr als im Fünfjahresdurchschnitt von 1,28.

Auch Aash Shah von Summit Global Investments äußert Bedenken. „Wenn Buffett seine eigenen Aktien nicht kauft, warum sollten wir es dann tun?“ Offensichtlich halte Buffett Cash und Staatsanleihen derzeit für die besten Investitionen.

Buffetts Verhalten wirft jedenfalls Fragen auf – vor allem im Hinblick auf die gewaltigen Cashreserven des Unternehmens.  Ende Juni lag der Bargeldbestand von Berkshire Hathaway bei fast 277 Milliarden Dollar. 

Nach Verkäufen von Apple und Co.: 277 Mrd. USD Cash

Ein Grund für den abermaligen Anstieg der Bestände an Cash und Staatsanleihen sind große Aktienverkäufe in den vergangenen Monaten – ein weiterer Umstand, der Anleger zunehmend beunruhigt. Schließlich würde sich ein hoher Cashbestand allein noch durch den Mangel an attraktiv bewerteten Investitionszielen erklären lassen. In Kombination mit dem Ausstieg der Holding aus vielen Aktienpositionen ergibt sich jedoch ein düsteres Bild.

Das zweite Quartal war das siebte Quartal in Folge, in dem Berkshire mehr Aktien verkauft als gekauft hat. Deutlich reduziert wurden die Positionen in Bank of America, GM, Chevron und Apple. Die Position in Apple Aktien wurde im ersten Halbjahr offenbar in etwa halbiert.

Buffett Indikator: Märkte überbewertet

Erwartet Buffett eine Rezession? Auszuschließen ist dies angesichts der hohen Liquidität und den hoch bewerteten Märkten nicht. In diesen Tagen wird immer wieder der „Buffett Indikator“ zitiert. Für diesen Indikator wird der sehr breite Wilshire-5000-Index ins Verhältnis zum US-BIP gesetzt.

Ende Juni lag der Indikator bei 202 % und damit fast zwei Drittel über dem langfristigen Trend – ein klares Indiz für eine deutliche Überbewertung. Überbewertungen im Bereich der zweifachen Standardabweichungen gab es bereits Ende der 1960er Jahre und zur Jahrtausendwende – in beiden Fällen folgte ein deutlicher Abwärtstrend. 

Weitere relevante Beiträge zu diesen Themen finden Sie unter  Berkshire Hathaway  und  Warren Buffet .

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