Cashbestand wächst

Berkshire Hathaway Aktie: Buffett sitzt auf 157 Mrd. USD Cash

GoldGeldWelt Redaktion - 08.11.2023

Die Berkshire Hathaway Aktie hat zuletzt nachgegeben. Dabei sitzt die Investmentholding von Warren Buffett auf 157 Mrd. USD Cash, das Versicherungsgeschäft scheint wieder in die Gewinnzone zu drehen. Ist die Aktie aktuell ein Kauf? Gemessen an der erstaunlich niedrigen Bewertung und den letzten Quartalsergebnissen sicherlich. Aber es gibt eine Besonderheit im Portfolio.

Die Berkshire Hathaway Aktie markierte im September ein Allzeithoch bei 563,072.75 USD. Die B-Aktien (WKN: A0YJQ2, ISIN: US0846707026) kosteten im Handel an der NYSE zeitweise 370 USD. Dann aber setzte eine Korrektur ein, die den seit März laufenden Aufwärtstrend zunächst beendete und den Kurs auf aktuell 346 USD drückte.

Auf den ersten Blick könnte dafür der Quartalsverlust verantwortlich sein. Doch der Schein trügt: Dass der Nettoverlust im dritten Quartal auf 12,8 Mrd. USD angestiegen ist (Vorjahreszeitraum: 2,8 Mrd. USD), ist vor allem auf Bewertungsverluste von Aktien im Portfolio zurückzuführen. Apple etwa gab im Quartal um 12 % nach, American Express um 14 %, Coca-Cola um 7 % und Chevron um 7,2 %. Insgesamt stiegen die Investitionsverluste von 10,4 Mrd. USD im Vorjahr auf 23,5 Mrd. USD

Operativ – und nur darüber würde Buffett berichten, ließen die Regulierungsvorgaben dies zu – wurde ein Gewinn von 10,8 Mrd. USD verbucht – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal (7,7 Mrd. USD). Insbesondere im Versicherungsgeschäft – zuletzt die Achillesferse von Berkshire Hathaway – lief deutlich besser.

So meldete der Versicherer Geico im dritten Quartal einen versicherungstechnischen Gewinn vor Steuern, nachdem ein Jahr zuvor einen Verlust verzeichnet worden war. Der Grund: Höhere durchschnittliche Prämien pro Autoversicherung und eine geringere Häufigkeit von Schadensfällen. Zu Berkshire gehören neben Geico auch Unternehmen wie die Eisenbahngesellschaft BNSF Railway und der Sportbekleidungshersteller Brooks Running.

Buffett betonte abermals, dass das Betriebsergebnis der bessere Maßstab für die Geschäftsentwicklung von Berkshire Hathaway sei. Die Rechnungslegungsvorschriften schreiben vor, dass Berkshire nicht realisierte Gewinne und Verluste aus seinem Anlageportfolio in die Nettoerträge einbezieht. Sinkende Kurse am Aktienmarkt belasten deshalb nahezu zwangsläufig das berichtete Gesamtergebnis.

Cashbestand wächst auf 157,2 Mrd. USD: Akquisitionen „50/50“

„Wir glauben, dass Anlagegewinne und -verluste aus Investitionen in Aktienwerte im Allgemeinen bedeutungslos sind, wenn es darum geht, unsere gemeldeten Quartals- oder Jahresergebnisse zu verstehen oder die wirtschaftliche Leistung unserer operativen Geschäfte zu bewerten“, kritisierte Berkshire in einer Wertpapiererklärung indirekt die Vorgaben.

Bemerkenswert hoch ist der Cashbestand. Hier vermeldete Berkshir Hathaway für das Ende des dritten Quartals mit 157,2 Mrd. USD einen Rekordwert. Buffetts Partner Charlie Munger wurde nicht zuletzt deshalb gefragt, ob in Kürze weitere Akquisitionen anstehen könnten. Munger zufolge stehen die Chancen dafür bei „zumindest 50/50“. Munger kritisierte in diesem Zusammenhang die VC-Branche. Diese treibe die Preise höher und höher, wodurch sich die Ergebnisse verschlechterten.

Cluster Risiko Apple?

Die Berkshire Hathaway Aktie ist eng verbunden mit der Apple Aktie. Buffett hält 5,9 % der Anteile, was 47,9 % des Portfolios der Holding entspricht. Sollte die Apple Aktie – etwa aufgrund eines Verbots der Produkte in China oder einer allgemeinen Korrektur von „Big Tech“ unter Druck geraten, müsste auch Buffett hohe Bewertungsverluste hinnehmen.

Analysten sehen die Berkshire Hathaway Aktie überwiegend positiv. Dazu dürfte die vergleichsweise moderate Bewertung beitragen. Für das Jahr 2023 erwarten Analysten im Durchschnitt einen Gewinn pro Aktie von 17,70 USD. Beim aktuellen Kursniveau von 346 USD ergibt sich daraus ein KGV von knapp 20. In den letzten beiden Quartalen lagen die Ergebnisse am oberen Rand der Erwartungen oder sogar über der Range. Es gibt derzeit eine Kaufempfehlung und keine Verkaufsempfehlung. Ein Analyste empfiehlt „overweight“, drei weitere „Hold“.

Unser Fazit: Die Achillesferse Versicherungsgeschäft scheint unter Kontrolle, wodurch die Perspektiven für das operative Geschäft gut sind. Berkshire Hathaway verfügt über viel Cash und dürfte bald das eine oder andere Schnäppchen realisieren. Es spricht deshalb wenig gegen ein Investment in Warren Buffett.

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