Kanadische Uranaktien im Aufwind

Bill Gates plädiert für Kernkraft gegen den Klimawandel

GoldGeldWelt Redaktion - 16.03.2021

Vor ziemlich genau einem Jahr wurden hierzulande fünf der damals in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke abgeschaltet. Deutschland hält weiterhin am kompletten Atomausstieg bis 2022 fest, gerät aber zugleich unter Druck, was die hoch gesteckten Klimaziele betrifft. Anderswo auf der Welt zeichnet sich ungebrochen ein gegenläufiger Trend ab. Das Vertrauen in den „Strom aus Atom“ ist ungebrochen, besser gesagt: derzeit ohne Alternative. Vom Stromhunger der modernen Welt profitieren die Firmen, die beispielweise im kanadischen Athabasca-Becken – einem der wichtigsten Mineralisierungs-Hotspots weltweit - nach dem Rohstoff suchen, ohne den kein Reaktor funktionieren würde: Uran.

Es ist eine Tatsache: Der Strombedarf der Zukunft wird sich vervielfachen. Allein die Elektrifizierung des Verkehrs und die voranschreitende Digitalisierung erfordern bereits mittelfristig steigende Mengen Elektrizität. Die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen ist dabei keine Option: Die Reserven sind endlich, der Abbau geht auf Kosten der Umwelt, wie beispielsweise der Disput um den Braunkohletagebau Garzweiler zeigt. Dazu kommt: Die CO2-Emissionen der Kraftwerke lassen sich allenfalls durch kostspielige Filteranlagen mindern. Eine Lösung und damit verbundene Investitionen, die sicherlich global betrachtet nicht für jedes Kraftwerk in Frage kommen. Wenn jedoch, so lautet eine der verbreiteten Expertenmeinungen, der weltweite CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2050 nicht auf null gesenkt wird, ist der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten.

Ökostrom: Ethisch, aber viel zu wenig

Regenerative Energien sind auf dem Vormarsch. Die Möglichkeit, Strom aus je nach Standort verfügbaren Ressourcen wie Sonne, Wind, Wasser, Geothermik und Gezeiten zu gewinnen, ist eine fraglos erstrebenswerte Zukunftsperspektive. Daran ändern auch regionale Nebenschauplätze wie Diskurse über die zumutbare Windpark-Kapazität des Münsterlandes nichts Grundsätzliches. Aber: Ökostrom ist derzeit im Schnitt noch teurer als „konventioneller“ Strom.

Die grüne Energiewende hält (bei allen bedeutenden Fortschritten in der Entwicklung neuer Energiespeichermedien) einfach nicht Schritt mit dem Siegeszug von Technologien, die die Welt verbessern, aber dazu nun einmal Strom benötigen. Jordan Trimble, Geschäftsführer der kanadischen Uran-Explorationsfirma Skyharbour Resources (TSXV:SYH), fasste das Dilemma kürzlich in einem Interview mit einem schönen Bild zusammen: Einen Tesla mit Kohlestrom zu laden, wäre paradox.

Das Fazit: Global betrachtet kann die Welt zumindest mittelfristig noch nicht auf Atomstrom verzichten. Mehr noch: Um den Klimawandel rechtzeitig zu stoppen und den Temperaturanstieg (wie vom Weltklimarat empfohlen) auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, würden doppelt so viele Kernkraftwerke benötigt, wie heute am Netz sind. Das haben Experten ausgerechnet.

An Kernkraft führt (noch) kein Weg vorbei

Dass emissionsfreie Energieerzeugung aus Kernkraft ein gewisses Grundrisiko birgt, wird kaum jemand bestreiten. Die Lösung kann, angesichts des weltweiten grundlegenden Bedarfs an Strom, jedoch nicht darin bestehen, auf diese Art der Technologie aus Prinzip zu verzichten.

Viel zielführender wäre es, Kernkraftwerke so sicher zu konzipieren, dass große Störfälle einfach nicht passieren können. Zugleich sind mögliche Risikofaktoren so zu begrenzen, dass etwaige Schäden minimiert werden. Selbstverständlich müssen Themen wie Wiederaufbereitung und Endlagerung gelöst werden. All das ist eine große, herausfordernde Aufgabe für die Forschung, aber sicherlich keine, die sich nicht lösen ließe – sofern ausreichende Mittel dafür zur Verfügung stehen, und um Atomstrom zumindest als Interimslösung zu einer sauberen und sicheren Energiequelle zu machen. Dafür, dass das prinzipiell machbar ist, gibt es vielversprechende Ansätze.

Bill Gates‘ Plädoyer für die Atomkraft

Kein Geringerer als Bill Gates positioniert sich in der Diskussion pro und kontra Kernkraft. In seinem jüngst auch auf Deutsch erschienenen Buch „Wie wir die Klimakatastrohe verhindern“ (erschienen bei Piper) plädiert der Multimilliardär für ein globales Stromversorgungsmodell, in dem kleine kleinere Kraftwerke oder Fusionsreaktoren für Strom sorgen.

Gates sucht vornehmlich aus humanitären Motiven nach einer Strategie, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Tatsächlich fungiert der Unternehmer und Mäzen auch als Trendsetter für Investoren weltweit und geht als Beispiel voran. Seine Beteiligungen an Gas- und Ölunternehmen hat Gates schon abgestoßen; eine eindeutige Positionierung gegen fossile Energie.

Bereits 2017 gründete Gates den „Breakthrough Energy Ventures Fund“. Zwei Milliarden USD werden über diesen in Startups im Sektor der neuen Klimatechnologien investiert. Eines davon nennt sich „Terra Power“ und beschäftigt sich eben genau mit der Entwicklung sicherer Atomkraftwerke. Eine vielversprechende Idee ist der „Laufwellen“-Reaktor; ein System, bei dem der Kernreaktor sozusagen sein eigenes verbrauchtes Atommaterial recycelt, so dass praktisch kein atomarer Restmüll entsteht.

Doch bis zur Marktreife solcher und ähnlicher Technologien ist es noch ein langer Weg: Klassischer Atomstrom wird noch für einige Jahrzehnte unverzichtbar sein.

Kernkraftwerke überall: Die Welt unter Strom

Technologie und Wirtschaft mögen das Thema aus anderen Motivationen heraus angehen. Sicher ist jedoch: Selbst wenn einzelne Länder wie Deutschland sich radikal von der Kernkraft abwenden, schwimmen andere Länder mit dem Atomstrom. Weltweit ist der Trend zur zivil genutzten Kernkraft ungebrochen und verstärkt sich.

Im vergangenen Jahr waren 442 Reaktoren in 33 Ländern rund um den Globus in Betrieb, die zusammen eine Leistung von 391 Gigawatt erbrachten. Aktuell befinden sich 53 weitere Atomkraftwerke in Bau, vorwiegend im asiatischen Raum, die dieser Bilanz weitere 56 Gigawatt hinzufügen werden. In Planung sind insgesamt 108 neue Kraftwerke: Allein China plant den Neubau von 44 Atommeilern.

Gut 12 Prozent des Stromes, der in Deutschland aus der Steckdose kommt, stammt aus der Kernkraft. Wenn, so der Zeitplan eingehalten wird und im kommenden Jahr auch der letzte Meiler in Deutschland vom Netz geht, könnte das eine Unterversorgung verursachen, die im Ernstfall von anderen Erzeugerländern aufgefangen werden muss.

Zum Beispiel von Frankreich: Bei unseren Nachbarn beträgt der Anteil an Kernkraft an der Stromproduktion etwa 71 Prozent (nebenbei bemerkt: die niedrigen Kosten werden an die Verbraucher weitergegeben). Dagegen liegen selbst die USA (94 aktive Meiler) mit ihren fast 20 Prozent Anteil am Energiemix momentan weit zurück.

Sparsame Energie in Kompaktform

Ohne Uran – genauer: seine künstlich angereicherte Variante namens 235U – gibt es keinen Atomstrom. Das Uran dient als Wärmequelle. Sehr stark vereinfacht erklärt, wird damit im Atomreaktor durch kontrollierte Kernspaltungsprozesse große Hitze erzeugt und Wasser verdampft, der wiederum Turbinen antreibt.

Der jährliche Materialverbrauch eines durchschnittlichen Atomkraftwerks ist dabei erstaunlich gering: Das Kraftwerk Gösgen in der Schweiz beispielsweise benötigt im Jahr 20 Tonnen angereichertes Uran, das ist Material mit einem Volumen von etwa einem Kubikmeter. Als Grundstoff für das angereicherte 235-er Uran wird die etwa zwanzigfache Menge Natururan benötigt.

Rechnet man die Energiedichte um, entspricht die Ausbeute aus einem Kilogramm natürlichem Uran der aus sechzehn Tonnen Steinkohle. Darüber hinaus ist Triuranoctoxid (noch - dazu gleich mehr!) vergleichsweise preiswert: Der Pfundpreis liegt aktuell bei etwa 29 USD. Der Materialaufwand für dieselbe Energiedichte würde, beispielsweise übertragen auf Rohöl, mit über 2.600 USD zu Buche schlagen.

Wo findet man Uran?

Uran ist ein in der Natur häufig vorkommendes Element, das sowohl in Gestein, Boden, Wasser und Luft zu finden ist – allerdings üblicherweise in sehr geringer Konzentration. Auch die natürliche Strahlung dieser Spuren ist unbedenklich.

Nun kann das Material für den Bedarf von Kernkraftwerken natürlich nicht aus Spurenelementen gewonnen werden. Es gibt jedoch Lagerstätten, in denen Uran oder genauer: Seine chemische Varianten wie beispielsweise Triuranoctoxid (Pechblende) in nennenswerter Konzentration mineralisiert sind.

Solche Hotspots für natürliches Uranvorkommen sind etwa Gebiete im australischen Northern Territory, das Chu-Sarysu-Becken in Kasachstan oder das Athabasca-Becken. Das ist eine geographische Region rings um den gleichnamigen See in Kanada, der in den Provinzen Alberta und Saskatchewan liegt. Alles, was in der kanadischen Uranszene Rang und Namen hat, ist im Athabasca-Becken auf den Spuren des Urans, wie im Folgenden noch ausgeführt wird. Projekte, die sich lohnen – das lässt sich schon jetzt an den Unternehmenskursen und sehr wahrscheinlich in Kürze an den Rohstoffpreisen ablesen.

Versorgungslücken und Preisverhandlungen: Der Boom baut sich auf

Experten jedenfalls sehen alle Zeichen auf grün für einen Uranaufschwung an den Rohstoffmärken, wie er nur alle paar Jahrzehnte vorkommt. Investoren, die rechtzeitig ins Geschäft einsteigen, bieten sich die Chancen auf attraktive Renditen.

Tatsächlich ist es derzeit so, dass die Big Player des Uranbusiness bereits extern Material vom Spotmarkt zukaufen müssen, um ihre mit den Abnehmern aus der Energiebrache geschlossenen Verpflichtungen zu erfüllen. Das diese großen Versorger profitabel wirtschaften können, liegt allerdings an langfristigen Verträgen, die in der letzten Bullenphase des Uranzyklus geschlossen wurden.

Die Rohstoffversorgung zeichnet sich bereits jetzt durch ein enormes Missverhältnis zwischen Angebot und Bedarf aus. Im vergangenen Jahr traf eine Nachfrage von 180 Millionen Pfund auf ein Angebot von nur 115 Millionen Pfund – Lücken mussten aus Lagerbeständen geschlossen werden. Das heißt: Die reale Uranproduktion reicht aktuell nicht einmal aus, um die Bestandskraftwerke zu versorgen, und wenn die Produktion nicht stark erhöht wird, werden sich die gelagerten Reserven schnell verbrauchen. An die Versorgung der im Bau befindlichen und bis 2050 zusätzlich benötigten Kraftwerke ist unter diesen Umständen kaum zu denken.

Aufbruchsstimmung in der Branche – Developer & Explorer in starker Position

Die Förderung von Uran ist erst ab einem Ausbruchspreis von etwa 50 USD attraktiv – eine Preisschwelle, die unter gegebenen Umständen in greifbare Nähe rückt. Produzenten, Entwickler und Explorer die nun neu in den Markt einsteigen, sehen einer ähnlichen Preisentwicklung entgegen wie damals, als solche Versorgungsfragen ausgehandelt wurden. Zur Erinnerung: Zwischen 2005 und 2007 stiegen die Uranpreise von nur 18 USD pro Pfund auf atemberaubende 120 USD.

Erst im vergangenen Jahr war der Uranpreis nach dem temporären Absturz im Zuge der Fukushima-Katastrohe und längerer Stagnation wieder auf ein Preisniveau über 35 USD pro Pfund geklettert – eine Stagnation übrigens, die weltweit zu Produktionssenkungen und Minenstillegungen geführt hatte, die die heutige Situation zusätzlich verschärft haben. Wohlgemerkt: Der Produktionsrückgang erfolgte bereits lange vor der COVID-19-Krise. All das rächt sich jetzt in einem immer brisanter werdenden Versorgungsengpass. Der unausweichliche Wettbewerb bringt aber ebenso Chancen für alle Beteiligten und viele wichtige Abnehmer.

Klimapolitik und nordamerikanisches Rohstoff-abkommen schaffen Märkte

Maßnahmen der Regierung machen beispielsweise speziell den US-Absatzmarkt interessant für Produzenten. Zu den wichtigen Eckpfeilern gehören hier eine noch von der Trump-Regierung auf den Weg gebrachte Maßnahme zum Aufbau strategischer Uranreserven sowie die Klimaagenda von Joe Biden, die sich ebenfalls die Senkung der CO2-Emissionen auf die Fahnen geschrieben hat. Dazu kommt ein Abkommen zwischen den USA und Kanada über sich künftige Sicherung von Lieferketten kritischer Rohstoffe (wozu auch Uran gehört) für den nordamerikanischen Markt: Allianzen auf dem Kontinent, die die Bergbaubranche stärken sollten.

Allerdings: Das hierbei entstehende Handelsvolumen hat noch nicht die Schwelle erreicht, um die Uranpreise signifikant anzufeuern. Doch das ist nur noch eine Frage der Geduld: An den Kursentwicklungen der Uran-Firmen sieht man bereits das Marktpotential, das sich in der Branche aufbaut.

Die bestehenden Lieferverträge vieler Verbraucher mit den Produzenten laufen in den nächsten Jahren aus – bei neuen Verhandlungen sollten dann auch die Junioren angesichts der Versorgungslücke mit ins Boot geholt werden.

„Who is who“ in Athabasca-Becken: Eine Branchenübersicht

Der Uranabbau in der kanadischen Provinz Saskatchewan blickt auf eine mehr als sechzig Jahre lange Tradition zurück und wird als wichtiger regionaler Wirtschaftszweig bergbaupolitisch gefördert. Das Athabasca-Becken profitiert durch den historisch gewachsenen Uranabbau von einer guten örtlichen Infrastruktur, das mineralisierte Erz ist mit Gehalten von über einem Prozent U3O8 sehr hochwertig. Rings um die geologische Zone wird daher produziert und exploriert: Ein Big Player der Branche und eine Gruppe von angehenden Entwicklern und Explorern macht sich bereit, am sich steig verbessernden Uranmarkt zu partizipieren.

Cameco Corp.: Der etablierte Platzhirsch

Die Cameco Corporation (NYSE:CCJ) aus Saskatoon hat sich als unangefochtener Alpha-Unternehmer unter den Uran-Akteuren im Athabasca-Becken etabliert. So ist Camecos „Mc Arthur River / Key Lake“-Mine – wenn auch in seit 2018 ausgesetztem Betrieb – der weltweit größte Produktionsbetrieb für hochgradiges Uran. Beim aktiven Projekt „Cigar Lake“ handelt sich um die aktuell einzige produzierende Uranmine in Kanada. Das wichtigste zu entwickelnde Uranprojekt von Cameco in Kanada ist die „Millennium“-Lagerstätte, die sich im Explorationsstadium befindet.

Neben der Bergbautätigkeit betreibt das Unternehmen in der Provinz Ontario eine Uran-Raffinerie (bei der das Uran angereichert wird) und ein Uran-Konversionswerk (in solchen Werken wird das Uranmaterial in einer Vorstufe für die anschließende Anreicherung vorbereitet). Cameco verfügt also über eine ganze eigene Uran-Wertschöpfungskette.

Cameco produziert jährlich 53 Millionen Pfund Urankonzentrate und besitzt aktuell 461 Millionen Pfund nachgewiesene und wahrscheinliche Mineralreserven. Neben den Operationen in Kanada ist Cameco zusammen mit Kazatomprom an der Mine „Inkai“ in Kasachstan beteiligt (zu 40 Prozent). Mit einem Marktanteil von neun Prozent war Cameco 2019 – nach Kazatomprom und Orano – der drittgrößte Uranproduzent der Welt.

CCJ Chart

von TradingView

Denison, Fission, NexGen: Die Machbarkeit vor Augen

Denison Mines, Fission und NexGen, sämtlich kanadische Firmen, haben als im Athabasca-Becken betriebsame Explorer bereits Vormachbarkeitsstudien zu ihren Projekten vorgelegt oder stehen kurz davor.

Fission Uranium (TSE:FCU) exploriert das Projekt „PLS“ mit der Lagerstätte „Triple R“ im südlichen Athabasca-Becken. Es handelt sich dabei um die größte Lagerstätte mit flachen Uranmineralisierungen in der Region. Laut Vormachbarkeitsstudie könnte es sich bei „Triple R“ um eine der kostengünstigsten Uranvorkommen der Welt handeln. Aktuell arbeitet das Unternehmen darauf hin, das Projekt zur Machbarkeit zu bringen. Die angezeigte Ressource wird auf 102.360.000 Pfund U3O8 (angezeigt und bezogen auf 2.216.000 Tonnen bei einem durchschnittlichen Gehalt von 2,10 Prozent U3O8) beziehungsweise 32.810.000 Pfund abgeleitet (1.221.000 Tonnen mit 1,22 Prozent U3O8 Durchschnittsgehalt) beziffert, wobei gut 80 Prozent des Geländes noch nicht exploriert sind.

Die Aktienkurse von Fission verzeichnen dieser Tage steigende Kurse. Aktuell plant Fission ein voll finanziertes Bohrprogramm mit insgesamt 43 Löchern auf dem „PLS“-Projekt, um die Ressource der „Triple R“-Lagerstätte zu erhöhen und – im Sommer – die Zone „R840W“ zu erweitern, die derzeit noch nicht in der Vormachbarkeitsstudie enthalten ist. Die Ergebnisse daraus sollen in die für 2021 anvisierte Machbarkeitsstudie einfließen.

„Triple R“ ist nicht weit vom Projekt „Preston“ des bereits eingangs erwähnten Explorationsunternehmens Skyharbour Resources entfernt, dessen Ostteil im Joint-Venture mit Azincourt Energy als Joint-Venture Partner exploriert wird (den Projektteil „Preston Central“ erforscht Orano Canada derzeit im Rahmen eines Earn-in-Agreements).

FCU Chart

von TradingView

Das Flaggschiffprojekt von Denison Mines Corp. (TSE:DML) (Firmenhauptsitz in Toronto) ist das zu 90 Prozent gehaltene „Wheeler River“-Projekt im südöstlichen Athabasca-Becken (15 Kilometer entfernt vom Skyharbour-Vorzeigeprojekt „Moore“, wobei dieses Projekt zuvor zu Denison gehörte und die Firma ein wichtiger Anteilseigner an Skyharbour ist). Eine Ressource von 121 Millionen Pfund Uran lässt sich in diesem Projekt laut der Machbarkeitsstudie zurechnen, die seit 2018 vorliegt. 98,5 Millionen davon sind aus Reserven ausgewiesen, was die Wirtschaftlichkeit des Abbaus bestätigt. Der sollte sich als vergleichsweise preiswert erweisen, wenn die Mineralisierung im In-Situ-Auslaugungsverfahren erreichbar wäre.

Diese Methoden könnte die Produktionskosten auf 9 USD pro Pfund Uran senken – in der neuen Machbarkeitsstudie berücksichtigt, führt dieses Szenario zu einer Steigerung um 275 Prozent gegenüber einer früheren Studie auf Grundlage eines traditionellen Verfahrens. Denison Mines verfolgt die Strategie, mit einer kostengünstigen Abbaumethode und einer der hochgradigsten unerschlossenen Lagerstätten Platzhirsch Cameco Konkurrenz zu machen und hat in der Vergangenheit erhebliche Mittel in dieses Ziel investiert.

Weitere Beteiligungen von Denison bestehen an den Athabasca-Uranprojekten „Waterbury Lake“ (64,2 Prozent Beteiligung), „Mc Clean Lake“ (22,5 Prozent) – ein Projekt, das neben Uranvorkommen auch über eine Uran-Mühle verfügt -, und „Hook Carter“ (80 Prozent). Einige der Liegenschaften in den verschiedenen Projekten werden im Rahmen von Joint-Venture- oder Earn-in-Abkommen exploriert.

Auch der Kurs der Denison-Aktien bewegt sich stetig aufwärts. Dazu dürften auch jüngste Erfolgsmeldungen wie die Entdeckung einer hochgradigen Mineralisierung im „Wheeler River“-Projekt Ende Januar und die kürzlich erfolgte Veröffentlichung eines Jahresberichtes mit erfolgreichen Highlights rund um Wheeler River und erfolgreichen Finanzierungsrunden Anteil haben.

DML Chart

von TradingView

NexGen Energy Ltd. (TSE:NXE) ist ebenfalls im Südwesten des Athabasca-Beckens ansässig und besitzt dort zu 100 Prozent das „Rook I“-Projekt. Im Fokus steht die „Lagerstätte „Arrow“ (ebenfalls nicht weit von „Preston“ entfernt). Insgesamt verfügt NexGen über eine Gesamtfläche von 209.000 Hektar entlang des „Patterson Corridor“, einem besonders reichhaltigen Mineralgürtel.

Bei NexGen geht der Kurstrend desgleichen aufwärts. Erst im Februar hatte das Unternehmen die positiven Ergebnisse aus seiner Machbarkeitsstudie veröffentlicht. Demnach ist eine Jahresproduktion von 28,8 Millionen Pfund U3O8 aus „Arrow“ bei einer Minenlebensdauer von mehr als zehn Jahren denkbar. Bei dem bereits oben genannten Ausbruchspreis von 50 USD pro Pfund würde dies auch attraktive Kapitalrenditen mit sich bringen. Demnach beherbergt die „Arrow“-Lagerstätte Reserven von 239,6 Millionen Pfund U3O8. Das ist gegenüber der Reservenschätzung von 2018 eine Volumensteigerung von 5,5 Millionen Pfund; die Ressourcen (inklusive Reserven) enthalten 337,4 Millionen Pfund U3O8, wobei die Lagerstätte Erweiterungspotential in alle Richtungen hat. Zudem gibt es noch weitere Lagerstätten im Besitz von NexGen, die in dieser Schätzung noch nicht berücksichtigt sind.

NXE Chart

von TradingView

Die nächste Generation: Skyharbour und UEX

Auch die Newcomer unter den Uranexplorern haben ihre Claims im Athabasca-Becken abgesteckt.

Skyharbour Resources (TSXV:SYH) entwickelt teils mit exklusivem Interesse, teils im Rahmen von Joint-Ventures beziehungsweise Earn-in-Abkommen mehrere bohrfertige Uran- und Thorium-Projekte. Insgesamt geht es um eine Fläche von 240.000 Hektar, wobei in den Gebieten teils erhebliche historische Vorarbeiten die aktuellen Explorationen stützen.

Hundertprozentiges Flaggschiff ist das von Mitbewerber Denison Mines übernommene „Moore Uranium“-Projekt, auf dem für 2021 weitere Explorationen angesetzt sind. Als Ressourcenziel steht hier eine Größenordnung von 50 Millionen Pfund Uran im Raum. Mit den Untersuchungen auf dem Projekt „South Falcon Point“ strebt das Unternehmen für dieses Jahr zudem eine Erstressource und damit eine Gesamtressourcenerhöhung an.

Als Partnerunternehmen treten namhafte kanadische Akteure wie Orano Canada und Azincourt Energy beziehungsweise Valor Resources aus Australien auf. Die strategischen Projektpartnerschaften ermöglichen die zügige Exploration des großen Gebietes bei sehr ökonomischem Einsatz finanzieller Mittel.

Interessant ist außerdem die geologische Ähnlichkeit von Moore zum Denison Mines‘ „Wheeler River“-Projekt. Möglicherweise kommt für diese Lagerstätte ebenfalls die In-situ- Auslaugungsmethode in Frage. Bei Skyharbour beobachtet man die Aktivitäten des großen Mitbewerbers jedenfalls ganz genau.

SYH Chart

von TradingView

Kurz gesagt: Skyharbour ist ein Top-Kandidat für Investoren, die den sich aufbauenden Uranboom nicht versäumen wollen. Wer sich im Detail über diese Investmentchance informieren will, findet hier einen ausführlichen Research Report.

Auf einem ähnlichen Entwicklungsniveau wie Skyharbour befindet sich die UEX Corporation (TSE:UEX) aus Saskatoon. Die Ressourcenschätzung beläuft sich auf 69,8 Millionen Tonnen angezeigtem Uran (99,5 Millionen Tonnen abgeleitet). Wichtige Uranprojekte sind „Christie Lake“ (nur 9 Kilometer entfernt vom Streichen der „McArthur River“-Mine), ferner die Projekte „Horseshoe“ und „Raven“ sowie „Shea Creek“, eine der größten unentwickelten Uranliegenschaften in der Gegend. Zusammengenommen soll es sich bei diesen Liegenschaften um die größte Uran-Projektfläche im Athabasca-Becken handeln. Außerdem ist UEX über Joint-Ventures und Partnerschaften anteilig an diversen weiteren Uranprojekten beteiligt. Ergänzend zur Uranexploration hält UEX mit „West Bear“ im Ostteil des Athabasca-Beckens ein Nickel-Kobalt-Projekt und ist damit diversifiziert aufgestellt.

UEX Chart

von TradingView

In den Startlöchern: IsoEnergy und Purepoint

Noch relativ am Anfang ihrer Marktetablierung stehen zu guter Letzt die kanadischen Firmen IsoEnergy (TSXV:ISO) und Purepoint Uranium Group (TSXV:PTU), zwei Explorer, die für deren Projekte zum derzeitigen Zeitpunkt noch keine Ressourcenschätzungen vorliegen.

ISO Chart

von TradingView

Purepoint Uranium hat im Athabasca-Becken ein Portfolio von sechs Uranprojekten, zwei davon in Kooperation mit Projektpartnern. IsoEnergy hält gleich 15 Projekte im Ostteil des Beckens. Trotz aufwändiger Explorationsarbeiten liegen zwar noch keine Zahlen zu den möglicherweise entwickelbaren Uranzielen vor; allerdings verfügt das Unternehmen mit NexGen einen namhaften Mehrheitseigner (53 Prozent), was die Aktienkurse stützt.

PTU Chart

von TradingView

Fazit: Investmentchancen mit kanadischem Uran

Aus Sicht des Rohstoffhandels baut sich beim Uran derzeit eine Marktlage auf, die schon jetzt die Kurse der Produzenten, Developer und Explorer anschiebt und sich in erwartbarer Frist auch mit einem Preis-Push an den Rohstoffmärkten Luft nach oben verschaffen sollte. Wer zu diesem Zeitpunkt in ein solides Uran-Unternehmen investiert ist, hat alle Chancen, von den zukunftsträchtigen Entwicklungen rund um das radioaktive Schwermetall zu profitieren.

Das Athabasca-Becken ist dabei geradezu ein Präsentierteller attraktiver Unternehmen aller Entwicklungsstufen, die Anlegern die Möglichkeit geben, in den Markt einzusteigen. Der Bedarf an Uran ist da und wird so schnell nicht wieder abnehmen, im Gegenteil: Der Strombedarf der modernen Welt und der Zugzwang angesichts des drohenden Klimawandels macht Uran zum Mittel der Wahl – mindestens so lange, bis Ökostrom effizient und konkurrenzfähig sind oder junge Tech-Unternehmen wie die von Bill Gates unterstützten einen Weg finden, das Risiko aus der Reaktortechnologie zu nehmen.

Dieser Artikel von Florian Munsch ist erstmalig auf www.goldgeldwelt.de unter dem Titel "Bill Gates plädiert für Kernkraft - kanadische Uranaktien im Aufwind" erschienen.

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