GoldGeldWelt Redaktion
-
06.08.2021
Lange wurde sie vorbereitet – endlich wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung („Declaracion Impacto Ambiental“, kurz „DIA“) zur Exploration der Abraumhalde „Quiulacocha“ vom peruanischen Ministerium für Energie und Bergbau abgenommen und die erforderlichen Umweltgenehmigungen erteilt. Seit Dienstag liegt dem Konzessionsinhaber Cerro de Pasco Resources Inc. die amtliche Genehmigung für Bohrungen vor. Damit ist eine letzte Hürde vor Aufnahme der Arbeiten in der peruanischen Verwaltungsregion Pasco überwunden; bald können die Probenentnahmen auf der Deponie beginnen. „Quiulacocha“ besteht aus Bergbaurückständen der Mega-Mine „Cerro de Pasco“ und dürfte nennenswerte Mengen an Bodenschätzen enthalten. So wie es aktuell aussieht, sind darüber hinaus auch die aktuellen politischen Entwicklungen im Land von Vorteil für das weitere Gelingen.
Über Cerro de Pasco Resources Inc.
Das 2012 gegründete und seit 2018 börsennotierte Ressourcen-Managementunternehmen Cerro de Pasco Resources Inc. aus Saint-Sauveur (Québec) konzentriert sich auf die Aufbereitung von Halden, Abraum, Bergbauabfällen und Materialressourcen in der Region Cerro de Pasco (Zentral-Peru). Dort besitzt Cerro de Pasco Resources , angrenzend an die von Volcan Companía Minera SSA (einer Tochtergesellschaft von Glencore) betriebene Tagebaumine „Cerro de Pasco“, die Konzession „El Metalurgista“, in der die Erzhalde „Excelsior“ und der Tailings-Deponie „Quiulacocha“ enthalten sind. Der Bergbaukomplex „Cerro de Pasco“ hat sich von seinen Anfängen als Untertagemine im Jahr 1630 bis hin zur aktuellen gigantischen Tagebaugrube zu einer der größten Bergbausünden der Welt entwickelt.
Das Team von Cerro de Pasco Resources bringt daher auf Basis innovativer Ideen und einem ganzheitlichen Ansatz basierende Erfahrungen in dieses Projekt ein, das auf das Recycling des Abraums und die Schaffung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft abzielt. Bei all dem wird die Bergbautätigkeit im Einklang mit einer motivierten und gesunden örtlichen Anwohnerschaft auf eine langfristige Nachhaltigkeit angestrebt. Das vorhandene Minen-Material soll unter Einsatz moderner Technologie und Streben nach optimalen ökologischen, sozialen und rechtlichen Grundlagen aufbereitet werden.
Grünes Licht von den Behörden …
Eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit von Cerro de Pasco Resources auf der Bergelagerstätte ist die Einhaltung der Umweltauflagen und der Zuspruch der örtlichen Bevölkerung – beides Kriterien, die auch von der neuen Regierung in Peru als wesentlicher Maßstab für weitere Bergbauprojekte gesehen werden. Bei derartigen Unternehmen kommt, so die Position des neuen Regierungschefs Pedro Castillo, dem Kriterium der „sozialen Rentabilität“ eine profunde Bedeutung zu. Ist diese bei einem Projekt nicht zu erkennen, soll es keine politische Unterstützung erfahren – so einfach ist das.
Was die Umweltverantwortung betrifft, erfüllt Cerro de Pasco Resources ohnehin alle notwendigen Anforderungen. Erst kürzlich bestätigte die dem Ministerium für Bergbau angegliederte Umweltbehörde einen positiven technischen Bericht der Wasserbehörde, wonach die Bohrungen von Cerro de Pasco Resources auf „Quiulacocha“ die Stabilität des Grundwassers nicht beeinflussen würden. Auch konnte erörtert werden, dass die geplanten Bohraktivitäten keine Auswirkungen auf die Struktur der Abraumhalde haben. Diese beiden Topics waren die finalen Themen, die zum Abschluss der Umweltverträglichkeitsprüfung (DIA) geklärt werden mussten. Danach konnte die Bohrgenehmigung erteilt werden.
Verzögert hatten sich die behördlichen Schritte zuletzt durch den unklaren Ausgang der Präsidentschaftswahlen Anfang Juni. Deren Gewinner musste durch das nationale Wahlgericht bestätigt werden. Nachdem Castillo nun offiziell eingesetzt ist, können Verwaltungsinstanzen wieder arbeiten.
… und lokaler Support für Explorationen
Derweil hatte die am Projektareal ansässige lokale Gemeinde eine Abstimmung zugunsten einer Erneuerung der Soziallizenz („Social License to Operate“ kurz SLO) von Cerro de Pasco Resources durchgeführt. Mit einer solchen SLO wird bestätigt, dass das jeweilige Projekt in der örtlichen Wahrnehmung als positiv, wünschenswert und akzeptabel bewertet wird. Eine derartige SLO ist ein sehr wichtiger Bestandteil im Rahmen der sogenannten ESG-Anlagekriterien (ESG: Environment, Social, Governance) und steigert den immateriellen Vermögenswert eines Unternehmens.
Die Anrainergemeinde kündigte zudem an, dass sie dem neu ernannten Premierminister Guido Bellido einen Brief vorlegen werde, in dem sie fordert, dass Activos Mineros (AMSAC) von weiteren Eingriffen vor Ort absieht und Cerro de Pasco Resources Oberflächenrechte gewährt. AMSAC ist ein privatrechtliches, aber staatlich beauftragtes Unternehmen, das derzeit mit den Umweltsanierungsmaßnahmen bei Cerro de Pasco betraut ist.
Feldarbeiten und Gemeindeanhörungen sollen Mitte August beginnen und werden zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. Dann sollen auch die bis dahin getätigten Studien, zusammen mit einem Antrag auf Zulassung der Tätigkeiten beim DGAAM (Dirección General de Asuntos Ambientales Mineros, das ist die Generaldirektion für Bergbauumweltangelegenheiten von Peru) eingereicht werden.
Die „Quiulacocha“-Tailings-Lagerstätte
Die dem Ministerium vorgelegte DIA enthält sämtliche Details und Koordinaten für das geplante 40-Loch-Bohrprogramm auf der Konzession „El Metallurgista“ innerhalb der Tailings-Deponie („Tailings“ sind feinkörnige Produktionsrückstände im Schlamm). Die gesamte Halde erstreckt sich über etwa 115 Hektar und setzt sich aus den Rückständen zusammen, der zwischen den Zwanziger- und frühen Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts sowohl aus dem Tage- als auch Untertageabbau der Mine „Cerro de Pasco“ angefallen sind. Der Großteil des dortigen Abraums stammt aus der Zeit nach 1943 – damals wurde die Anlage Paragsha in Betrieb genommen, wo eingangs Kupfererz und anschließend Zink-Blei-Silber-Erz aus dem Untertagebau verarbeitet wurde.
Aufzeichnungen belegen, dass „Cerro De Pasco“ zwischen 1952 und 1992 etwa 58,3 Millionen Tonnen Zink-Blei-Silber-Erz mit Durchschnittsgehalten von 8,6 Prozent Zink, 3,3 Prozent Blei und 98 Gramm Silber je Tonne hervorbrachte.
Historische Werte bedingen aktuelle Exploration
Die Firma BO Consulting hatte bereits 2012 eine Mineralressourcenschätzung durchgeführt, die auf oberflächennahen Bohrproben basierte und 2,9 Millionen Tonnen mit 1,43 Prozent Zink, 0,79 Prozent Blei, 0,04 Prozent Kupfer und 43,1 Gramm Silber je Tonne bezifferte. Die entnommenen Proben repräsentierten schätzungsweise nur vier Prozent der voraussichtlichen Tonnage der Abraum-Lagerstätte.
Nachzulesen sind diese Zahlen in einem detaillierten technischen Bericht aus dem Jahr 2018; allerdings wertet Cerro de Pasco Resources die Schätzung lediglich als historische Information. Sie fließt nicht in eine wirtschaftliche Bewertung des Unternehmens ein, da eine Klassifikation als aktuelle Mineralreserve oder Ressource durch eine qualifizierte Person fehlt (und die damals entnommenen Proben nicht vollständig überprüft werden können).
Eben aus diesem Grund sind neue Bohrungen erforderlich, um die historischen Ressourcen zu verifizieren und zu aktualisieren, sodass sie den NI 43-101- oder CIM-Normen („CIM“ ist das „Canadian Institute of Mining, Metallurgy and Petroleum“) entsprechen.
Das geplante Vorgehen
Das Bohrprogramm, das Cerro de Pasco Resources nun angehen wird, soll mit Ultraschallgeräten durchgeführt werden und sich auf die zentralen und tiefer gelegenen Abschnitte der Abraumlagerstätte konzentrieren. Geplant ist ein 100-mal-100-Meter-Raster; die Bohrtiefe wird durch Sedimente und organisches Material am Grund (sprich, dem Erdboden unter dem aufgeschütteten Abraum) begrenzt.
Die Entnahme und Untersuchung der Proben wird durch ein Qualitätskontrolle- und Sicherungsprogramm begleitet, bei dem Leerproben, Zwillingsproben, Doppelpulpen und Grobausschuss durch ein nachgeordnetes Labor untersucht werden. Im Anschluss an dieses Programm und die mineralogischen Studien werden anhand von Kompositen metallurgische Studien angegangen.
Der politische Hintergrund
All dies spielt sich vor dem Szenario der Regierungsbildung in Peru ab, wo jüngst der (hauchdünne) Wahlsieg des linksgerichteten Vorsitzenden der Partei „Peru Libre“, Pedro Castillo, bestätigt worden war. Dieser ist am 28. Juli als Staatschef vereidigt worden und soll nun in den kommenden fünf Jahren die Geschicke des Landes lenken. In seiner Ansprache zur Amtseinführung bestätigte er, dass er einen politischen Linksruck anstrebt.
Ob es dazu wirklich kommt, ist allerdings fraglich. In der Vergangenheit haben die zentristisch ausgerichteten Regierungen dem Land Wirtschaftswachstum und Wohlstand gebracht. Auf der anderen Seite ist die politische Stabilität durch die Zersplitterung der nationalen Parteienlandschaft derzeit merklich angeschlagen. Um das Präsidentenamt gab es gleich achtzehn Bewerber; die absoluten Zahlen, die Pedro Castillo und seine Konkurrentin Keiko Fujimori (politisch am entgegengesetzten Ende des Spektrums zu verorten) erreichten, machten – zusammengerechnet – gerade einmal 32 Prozent der Stimmen aus. Das ist ein deutliches Anzeichen für die Unentschlossenheit der peruanischen Bevölkerung, innerhalb derer eine wirtschaftliche Kluft zwischen den wohlhabenden Küstenregionen und den ärmeren, großenteils indigenen Gemeinden im Inland besteht.
Zu guter Letzt hat die Corona-Pandemie, die in Peru die weltweit höchste Sterberate zu verzeichnen hatte, das Vertrauen der Peruaner in den wirtschaftlichen Fortschritt erschüttert.
Chancen für sozialistisch inspirierte „Marktrevolution“?
Castillo hatte mit seinem Wahlkampfprogramm besonders bei unterprivilegierten Wählerschichten punkten können, indem er die bestehenden Markt- und Wirtschaftsmodelle kritisierte und Probleme in den Bereichen Wirtschaft, Soziales, Institutionen und Umweltschutz in den Fokus rückte. Wichtig zu wissen ist, dass Castillo gerade bei den Anwohnern rund um das „Cerro de Pasco“-Minenareal beachtliche Erfolge einfahren konnte.
Eines der Kernthemen von Castillos Agenda ist die Aufstellung einer verfassunggebenden Versammlung für eine Verfassungsreform. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass dies zum einen mindestens fünfzehn Monate in Anspruch nehmen könnte und nicht zwingend auf eine radikale Wirtschaftsreform herauslaufen muss, da hier der Kongress gegensteuern kann. Eventuell sind die Möglichkeiten, die Castillo und das Kabinett zur Einflussnahme auf den Kongress haben, also limitiert. Für ein Vertrauensvotum ist nämlich eine einfache Mehrheit seitens des Kongresses nötig, was aber angesichts der tatsächlichen Verteilung der Sitze nicht gesichert ist.
Möglicherweise werden große Pläne zu einer umfassenden Wirtschaftsreform von innerparlamentarischen und innerparteilichen Taktiken ausgebremst.
Überraschungen bei den Ministerposten
Während die Ernennung des Linksaußen-Politikers Guido Bellido sich vor dem Hintergrund der Historie der Partei „Peru Libre“ als Überraschung erwies, ist die Bergbau-Szene über den Weltbank-Ökonomen und Technokraten Pedro Francke in seiner Rolle als Finanzminister erleichtert. Bei seiner Vereidigung betonte Francke, er setze sich für nachhaltige Fortschritte hin zu einem besseren Lebensstandard ein, mit Chancengleichheit für alle, Demokratie und nationalen Konsens. Dem folgte ein Tweet, wonach auch Francke die die Notwendigkeit einer klaren Trennung zwischen Regierung und Partei seitens des Kabinetts betonte. Dies sei eine unverzichtbare politische Grundlage, um die Demokratie zu arrangieren und zu stärken.
Eingerichtet werden soll zudem ein Ministerium für Wissenschaft, Technologie und technische Innovationen.
Fazit
Während sich in der Landespolitik nun zeigen muss, inwieweit unter Regierung Castillos große Reformen angestoßen und durchgesetzt werden können, kann Cerro de Pasco Resources allen kommenden Aktivitäten entspannt entgegen sehen. Das Unternehmen entspricht mit seinem auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortungen ausgerichteten wie auch umweltverantwortlichem Vorgehen allen Facetten dessen, was die neue Regierung als Grundlagenkriterium für eine verantwortungsvolle Geschäftstätigkeit propagiert. Diese „soziale Rentabilität“ sei Basis für einen „neuen Pakt mit privaten Investoren“, hatte Castillo geäußert – definitiv also ein Pluspunkt für Cerro de Pasco Resources.
Hinzu kommt das Zutrauen der lokalen Bevölkerung bezüglich der Umwelt-Sanierungspläne, die Cerro de Pasco Resources erfolgreich präsentieren konnte und die dazu beitragen werden, die Schäden, die während der Historie der Mine für Mensch und Umgebung entstanden sind, zu mildern. Dieser lokale Support ist ein nicht zu unterschätzender Bonusfaktor, der das wirtschaftstrategische Standing des Unternehmens enorm unterstützt.
Sollten sich nun im Rahmen der anstehenden Explorationen die Erwartungen bezüglich der in der Bergelagerstätte verborgenen Ressourcen erfüllen, bedeutet dies einen weiteren wichtigen Schritt zum Erfolg von Cerro de Pasco Resources zu einem umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Bergbauunternehmen in Peru. Das Land wird - auch unter Castillo - weiterhin auf Einnahmen aus privatwirtschaftlichem Bergbau angewiesen sein und Cerro de Pasco Resources könnte ein Paradebeispiel für die Anwendung von ESG-Kriterien werden, bei der schließlich alle Stakeholder profitieren.
Wer an der Aktie von Cerro de Pasco Resources Inc. Interesse hat, findet diese an der kanadischen Canadian Securities Exchange (CSE) unter dem Kürzel CDPR und an deutschen Börsen unter der WKN A2N7XK. Weitere Informationen gibt es auf der Unternehmenshomepage und auf goldgeldwelt.de.