Zum Jahreswechsel

Elektroauto Förderung schrumpft: Markt bricht um die Hälfte ein

GoldGeldWelt Redaktion - 06.12.2022

Der Staat kürzt die Elektroauto Förderung. Das Resultat: Der Markt macht nicht nur eine Vollbremsung, sondern legt sogar den Rückwärtsgang ein. Eine Studie des CAR geht davon aus, dass sich die Zahl der verkauften Elektroautos in den kommenden beiden Jahren halbieren wird.

Die staatliche Elektroauto Förderung ist ausgesprochen großzügig – jedenfalls bislang. Neben einer langfristigen Befreiung von der Kfz Steuer gibt es auch einen satten Zuschuss.

Noch bis Ende 2022 gibt es für rein batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge (und Brennstoffzellenfahrzeuge) 6000 EUR Förderung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Ab einem Nettolistenpreis von 40.000 EUR beträgt die Förderung 5000 EUR. Auch für Leasingfahrzeuge ist der Zuschuss erhältlich (in voller Höhe ab 24 Monaten Leasinglaufzeit). Plug-In-Hybride werden mit bis zu 4.500 EUR gefördert.

Elektroauto Förderung: BAFA-Zuschuss und THQ Quote sinken

Doch die Elektroauto Förderung wird zum Jahreswechsel deutlich herabgesetzt. So fällt die Förderung für Plug-In-Hybride ganz weg. Rein batterieelektrische Fahrzeuge werden noch mit maximal 4.500 EUR bezuschusst. So viel gibt es ist einem Nettolistenpreis bis 40.000 EUR. Darüber sinkt die Förderung auf 3.000 EUR.

Ab September 2023 können zudem nur noch Privatpersonen die E-Auto Förderung beantragen. Und ab dem 1. Januar 2024 gibt es für die Autos ab 45.000 EUR Nettolistenpreis gar keinen Umweltbonus mehr, für alle Autos mit einem Preis darunter noch 3.000 EUR.

Mit der THG Quote gibt es noch einen weiteren Baustein in der Elektroauto Förderung. Halter von E Autos können Verschmutzungsrechte verkaufen. Diese werden durch CO2 emittierende Unternehmen wie zum Beispiel Kraftwerksbetreiber gekauft.

Der Verkauf erfolgt für Privatpersonen über spezialisierte Vermittler, die die Quoten wiederum an das Umweltbundesamt verkaufen. Die THG Quote gibt es auch für Leasingnehmer, sofern diese Halter des Fahrzeugs sind. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren hinweg ergibt sich durch die Quote eine zusätzliche Elektroauto Förderung im niedrigen vierstelligen Bereich.

Ca. 350-400 EUR pro Jahr sind für ein Elektroauto möglich  – jedenfalls bislang. Denn die Quote sinkt 2023, weil  Ökostrom einen geringen Anteil an der Stromproduktion ausmacht als bislang vorgesehen. E-Auto-Halter können so nur mit gut 300 EUR pro Jahr rechnen.

CAR Studie: Ohne Elektroauto Förderung bricht der Markt ein

Einer Studie des Center for Automotive Research (CAR) zufolge steht der Markt für Elektroautos vor schweren Zeiten. Aktuell liegt die Zuwachsrate von E-Autos im einstelligen Bereich, nachdem die Verkäufe im Vorjahr noch 73 % gewachsen waren. Dies berichtet das „Handelsblatt“, dem die Studie eigenen Angaben zufolge exklusiv vorliegt.

Dies liegt auch daran, dass die auf dem Papier bestehende BAFA Prämie in der Praxis für viele Fahrzeuge nicht mehr erhältlich ist. Der Grund: Der Prämienstichtag richtet sich nicht nach dem Abschluss eines Kaufvertrags, sondern nach dem Datum der Zulassung. Da für viele Fahrzeuge lange Lieferzeiten bestehen, können Käufer die Subvention de facto nicht mehr in Anspruch nehmen.

Für 2023 und 2024 rechnet das CAR sogar mit einem Rückgang der Verkäufe. Werden diesem Jahr noch 720.000 neue Fahrzeuge verkauft, sollen es im kommenden Jahr nur noch 484.000 sein. 2024 soll die Zahl auf 363.000 Fahrzeuge sinken. Der Marktanteil von E Autos an den Neuzulassungen wird der Studie zufolge von derzeit 47 % auf nur noch 12 % absinken. Auch in anderen Ländern hat ein Wegfall der Elektroauto Förderung zu einem Einbruch der Nachfrage geführt – etwa in China.

Die Subvention war jedoch nie unumstritten. So ist bekannt, dass ein erheblicher Teil der in Deutschland zugelassenen und subventionierten E-Fahrzeuge nach kurzer Zeit nach Nordeuropa verkauft wurde.

Die Ziele der Bundesregierung im Hinblick auf die E-mobilität werden durch die Entwicklung gefährdet. Bis 2030 will die Regierung eigentlich 15 Millionen vollelektrische Pkw auf die Straßen bringen. Bislang ist nur ein Bruchteil davon erreicht.

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