Krypto-Scam

Milliardenverluste durch Krypto-Scam: Gefallener Gangster packt aus

GoldGeldWelt Redaktion - 21.08.2023

„Der Trade Ihres Lebens liegt direkt vor Ihnen: Greifen Sie zu und werden Sie Millionär!“ So oder so ähnlich fangen Betrüger ihre Opfer mit Krypto-Scam ein. Es trifft nicht nur die vermeintlichen „Dummen“. Ein Bankdirektor überwies einer Gaunerbande 500.000 EUR.

Tal-Jacki Z.F. hatte 2021 gegenüber dem Landgericht München eingeräumt, Anleger in Deutschland, Österreich und weiteren Ländern um insgesamt 8,7 Million EUR gebracht zu haben. In den letzten Tagen berichteten verschiedene Medien über ein Interview mit dem Verurteilten Betrüger, das bemerkenswerte Einblicke in die Vorgehensweise der Kriminellen und die blinde Gier der Opfer gestattet.

Im Mittelpunkt der kriminellen Machenschaften stehen Callcenter – die häufig im Ausland angesiedelt sind. Tal-Jacki Z.F. half einem höherrangigen Kriminellen beim Betrieb solcher Callcenter in Bulgarien, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Georgien.

Täuschend echte Handelsplattform – aber nur heiße Luft

Die Betrüger verwenden auch Software, mit der sie betrügerische Websites erstellen. Diese sehen realen Handelsplattformen täuschend ähnlich und sollen die Opfer glauben machen, tatsächlich echte Transaktionen im Kryptobereich vornehmen zu können.

Über die Callcenter werden ahnungslose Opfer angerufen und mit wahnwitzigen Renditen geködert. Dazu passend finden sich entsprechende Anzeigen im Internet – die oft genug widerrechtlich die Popularität von Prominenten wie Elon Musk, Marc Zuckerberg etc. nutzen. Wer sich auf die Angebote einlässt, wird mit Anrufen und E-Mails dazu gedrängt, ein erstes Investment zu tätigen – oft im harmlos und unverfänglich wirkenden Bereich von 250 EUR.

In dem vermeintlichen Anlagekonto erscheinen dann kurze Zeit später die ersten Gewinne. Wer jetzt versucht, diese Gewinne auszahlen zu lassen, wird im wahrsten Sinne des Wortes enttäuscht: Es gibt kein tatsächliches Anlagekonto und auch keine Gewinne. Doch nicht alle Anleger sind so kritisch. Viele verlassen sich auf den ersten vermeintlichen Erfolg und investieren noch mehr.

“Der Kunde denkt, er macht eine echte Transaktion”

“Der Kunde denkt, er macht eine echte Transaktion”, sagte Tal-Jacki. „Alles sieht ja echt aus. Wenn man es mit anderen Tradingwebsites, Bloomberg oder was auch immer, vergleicht, man sieht dieselben Zahlen.”

Die Masche funktioniert. Im vergangenen Jahr wurde ein Betreiber eines der Callcenter durch das Landgericht Saarbrücken zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Mit 400 Mitarbeitern schaffte er es über Aktivitäten im Kosovo, in rund drei Jahren 32 Millionen EUR von deutschen Opfern zu ergaunern.

Durch Vertriebsdruck, psychologische Manipulationstechniken und weiteren Aufwand werden die Anleger um ihr Geld gebracht – ganz unabhängig von der Marktentwicklung. Denn mit dieser haben die Betrüger schlicht nichts zu tun. Das eingezahlte Geld ist immer weg.

Mit der Masche werden keinesfalls nur unerfahrene Kleinanleger um ihr Geld gebracht. Das Landgericht Koblenz hatte im März sieben Angeklagte wegen Betrügereien verurteilt und Haftstrafen von bis zu sieben Jahren verhängt. Unter den Geschädigten diesem Prozess waren 60 Anleger, die Summen vom vierstelligen Bereich bis hin zu 500.000 EUR verloren hatten. Mehr als 500.000 EUR verlor ein Direktor einer Filiale der Deutschen Bank.

Betrug wird über Dating Apps eingefädelt

Auf der Jagd nach Opfern schrecken die Banken vor nichts zurück. So wird über eine 45-jährige berichtet, die nach einer Krebsdiagnose eine Dating Plattform im Netz aufsuchte und dort einen vermeintlichen Partnerkandidaten mit asiatischem Hintergrund kennenlernte.

Irgendwann ging es um die gemeinsame Zukunft. Der Kontakt schlug vor, in Kryptowährungen zu investieren, um Geld für ein eigenes Haus zu verdienen. Der Betrüger machte sein Opfer auf eine Handelsplattform aufmerksam und schlug vor, sie könne dort zum Anfang 100 EUR einzahlen.

Diese 100 EUR verdoppelten sich rasch, auch eine Auszahlung auf das Bankkonto war in diesem Fall dank „individueller Kundenbetreuung“, sprich: Abzocke, möglich. Das Opfer investierte immer mehr der eigenen Ersparnisse und verschuldete sich sogar für weitere Einzahlungen.

Im Januar stand das vermeintliche Kryptowährungskonto bei 900.000 EUR. Als das Opfer das Geld abheben wollte, flog der Schwindel auf. Die Plattform ist mittlerweile offline, die vermeintliche Bekanntschaft nicht mehr erreichbar. Auf 159.000 EUR beläuft sich der Verlust.

Tal-Jacki hat das Engagement in der Kryptoscam- „Branche“ persönlich teuer bezahlt. In den Callcentern, so berichtete er, herrsche enormer Druck. Er sei deshalb dem Alkohol und den Drogen verfallen. Das Interview gab er von einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung aus.

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