GoldGeldWelt Redaktion
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06.01.2020
Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie günstig Geld in die USA und nach Kanada überweisen und viel Geld bei Wechselkursen und Gebühren sparen können. Es gibt inzwischen mehrere Möglichkeiten zum internationalen Zahlungsverkehr bei denen man das traditionelle Bankensystem und seine hohen Gebühren umgehen kann. Eine besonders günstige und clevere Möglichkeit möchte ich Ihnen hier vorstellen.
Konventionelle Auslandsüberweisung nach Kanada, USA und in andere Länder ohne IBAN
Wer Geld in die USA oder nach Kanada überweisen möchte, muss bei der Hausbank oft tief in die Tasche greifen, da diese Länder keine Teilnehmerländer des Europäischen Zahlungsraums SEPA (engl. Single Euro Payments Area) sind und nicht mit der Internationalen Bankkontonummer (IBAN) arbeiten. Selbst der BIC (Business Identifier Code) bzw. SWIFT-Code kann für Transaktionen zu manchen kanadischen oder amerikanischen Banken, die an dieses System nicht angeschlossen sind, nicht verwenden werden, was Auslandsüberweisungen komplizierter macht. Banken verlangen deshalb oft hohe Transaktionsgebühren um Geld in die USA oder nach Kanada zu überweisen.
Zusätzlich haben Sie als Kunde wenig Kontrolle darüber, zu welchen Wechselkursen Ihr Geld, im Falle einer Währungskonversion von z.B. Euro in kanadische Dollar (CAD) oder US-Dollar, tatsächlich getauscht wird. Wenn Sie beispielsweise 2000 Euro bei einem Wechselkurs von 1,39 (EUR-CAD) überweisen, erwarten Sie 2780 CAD auf der anderen Seite. Nutzt Ihre Bank nun aber einen Wechselkurs von 1,38 CAD verlieren Sie 20 CAD, da nur 2760 CAD bei der Überweisung ankommen. Dieses Beispiel enspricht einer 1%igen, absolut vermeidbaren "Zusatzgebühr".
Mein Tipp: Sollten Sie eine konventionelle Auslandsüberweisung außerhalb des SEPA-Raumes über Ihre Bank durchführen wollen, überprüfen Sie auf jeden Fall vorher das Preis-/Leistungsverzeichnis Ihrer Bank und erkundigen Sie sich gegebenenfalls über die Wechselkurse.
Wie Sie bemerken, bin ich kein großer Fan der konventionellen Methode um Geld in die USA oder nach Kanada zu überweisen. Ich habe schon mehrere solcher Überweisungen getätigt und musste mich nach Alternativen umschauen. Auch finde ich die Gebühren des wohl bekanntesten internationalen (Bar)-Geldtransferdienstes Western Union absolut überteuert. In meinem Test errechnete Western Union bei einer Überweisungssumme von 2000 Euro nach Kanada stolze 75,50 Euro Gebühr (ohne Wechselkursverluste). Geht das günstiger? Ja es geht, lesen Sie weiter!
Fintechs sind günstig im internationalen Geldtransfer
Ich habe für Auslandsüberweisungen außerhalb des IBAN und SEPA-Raumes mehrere im Vergleich zu Banken deutlich günstigere Anbieter überprüft und mich persönlich letztendlich für CurrencyFair entschieden. Wenn Sie direkt Infos zu meinem Testsieger haben möchten, springen Sie gerne zur nächsten Überschrift.
Alternativen zu CurrencyFair sind z.B. Transferwise, Worldremit und Azimo. Alle Anbieter fallen durch deutlich günstigere Gebühren im Vergleich zu den meisten Banken und Western Union auf, der Teufel steckt jedoch im Detail.
Azimo und Worldremit haben mir in meinem Test nicht den optimalen Wechselkurs geboten und waren deshalb trotz fairer sonstiger Gebühren relativ schnell aus dem Rennen.
Transferwise bietet als Wechselkurse echte Devisenmittelkurse an und erhebt eine Gebühr von 0,5% des Überweisungsbetrages für Überweisungen in die USA und nach Kanada. In meinem 2000 Euro Rechenbeispiel entspricht das 10 Euro. CurrencyFair bietet Pauschalgebühren von 3 Euro bei Überweisungsausgang und 0,15% Gebühr auf den Devisenwechsel. Zusätzliche Gebühren von 0,4 bis 0,6% werden (zum Zeitpunkt des Testes) nur fällig wenn man als Kunde beim Devisentausch keinen Handelspartner auf der internen Devisenbörse findet und Currencyfair "einspringt".
Meine Empfehlung ist, für kleinere Beträge (unter 300 Euro) den Service von Transferwise zu nutzen. Im Bereich 300 Euro bis 900 Euro sind sich die tatsächlichen Gebühren von Transferwise und Currencyfair aufgrund der im Schnitt minimal schlechteren Wechselkurse von Currencyfair wahrscheinlich sehr ähnlich. Möchten Sie höhere Beträge ab 1000 Euro in USD wechseln und in die USA überweisen oder in CAD wechseln und nach Kanada überweisen, empfehle ich Currencyfair als günstigsten mir bekannten Anbieter. Transferwise glänzt hingegen bei der Einrichtung von Geschäftskonten und bietet sogar kostenfreie Mastercard Debit-Karten an.
Der folgende Abschnitt zeigt Ihnen eine schrittweise Anleitung, wie Sie mit Currencyfair Geld in die USA und nach Kanada überweisen können.
Schritt für Schritt: Günstig Geld in die USA und nach Kanada zu überweisen
Eröffnen Sie über folgenden Link ein Konto bei CurrencyFair:
CurrencyFair Konto eröffnen
Aktivieren Sie Ihren Account indem Sie Ihre Identität verifizieren. Wie bei jeder Eröffnung eines Bankkontos ist dieser Schritt notwendig für den Zahlungsverkehr. Sie können die Verifizierung schnell und bequem online erledigen, indem Sie ein eingescanntes Ausweisdokument wie Führerschein oder Personalausweis hochladen.
Benachrichtigen Sie CurrencyFair über die Funktion "Send in money", wieviel Geld Sie überweisen möchten. Hier werden Sie auch nach Ihrer Bankverbindung gefragt, von der das Geld eingeht.
Stellen Sie sicher, dass bei Ihrer Hausbank die kostenfreie Auslandsüberweisung in den SEPA-Raum für Sie freigeschaltet ist. Meine Online-Bank (die 1822direkt) benötigte dazu einen kurzen Anruf. Hätte ich nicht angerufen, wären seitens meiner Bank Gebühren angefallen. Im Zweifel informieren Sie sich telefonisch oder über das Preis-/Leistungsverzeichnis Ihrer Bank über Gebühren für Auslandsüberweisungen innerhalb des SEPA-Raumes (warum? siehe nächster Schritt).
Überweisen Sie Ihren Geldbetrag in Euro per Auslandsüberweisung auf das von CurrencyFair angegebene irländische Kundenkonto (IBAN beginnt mit IR) unter Angabe Ihrer Account-Nummer und einer Referenznummer, die Sie per Email erhalten.
Tauschen Sie nach Eingang des Geldes in Ihrem CurrencyFair Account einen beliebigen Betrag in die Zielwährung, die Sie in die USA oder nach Kanada überweisen möchten. Beachten Sie hier die verschiedenen Möglichkeiten zum Währungstausch. Sie können entweder den in der internen Währungsbörse besten angebotenen Kurs annehmen (googeln Sie den aktuellen Kurs!) oder selbst den Verkaufskurs für Ihre Euros zugusten der Zielwährung festlegen. Dem Preisverzeichnis zufolge (Link
hier
) sollten keine weiteren Gebühren bzw. maximal 0,15% anfallen, außer Sie finden keinen Handelspartner. Bitte informieren Sie sich vor Ihrer Transaktion über die aktuelle Preisstruktur, da sich diese ändern kann. Ich übernehme dafür keine Garantie.
Überweisen Sie Ihren Wunschbetrag in Zielwährung von Ihrem CurrencyFair-Konto auf das gewünschte Konto im Ausland.
Sonstige Möglichkeiten für Auslandsüberweisungen
Es gibt selbstverständlich noch einige weitere Möglichkeiten zum internationalen Geldtransfer, speziell um Geld in die USA und nach Kanada zu überweisen. Prüfen Sie gerne ob PayPal für Sie in Frage kommen könnte.
Auch BitCoin und sonstige Crypto-Währungen werden in Zukunft hierbei eine immer wichtigere Rolle spielen. Viele Crypto-Währungen stecken noch in den Kinderschuhen und unterliegen hoher Volatilität, ich bin jedoch überzeugt davon, dass internationaler Geldtransfer zunehmend von BitCoin und Co. geprägt sein wird und Transaktionsgebühren für Auslandsüberweisungen schon bald völlig der Vergangenheit angehören werden.
Herzliche Grüße
Ihr
Florian Munsch