Nach mehrfachem Aufschub

Ethereum Merge: Was bedeutet das Upgrade für Ether?

GoldGeldWelt Redaktion - 27.09.2022

Der Ethereum Merge hat stattgefunden. Was bedeutet das Upgrade für das Ethereum Netzwerk? Wie hat sich der Ether Kurs seit dem Abschluss der Zusammenführung entwickelt?

Der Ether Merge wurde Mitte September vollzogen. Der Termin war mehrfach verschoben worden. Ursprünglich war 2019 angekündigt. Die erste Phase des Merge wurde in Form des Bellatrix Upgrades bereits am 6. September eingeleitet.

Was bedeutet „Merge“?

Merge bedeutet „Zusammenführung“. Gemeint ist damit laut der Ethereum Foundation der offizielle Übergang zum Proof-of-Stake-Konsens. Vor dem Merge hatte das Ethereum Netzwerk mit dem Proof-of-Work Verfahren gearbeitet. Dabei kommt das sogenannte Mining zum Einsatz, das als sehr  energieintensiv gilt. Nach dem Upgrade setzt das Netzwerk stattdessen auf den Einsatz von Staked Ether. Der Ethereum Foundation zufolge soll das Upgrade mehr Skalierbarkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit bieten.

Insbesondere wird der Stromverbrauch im Ethereum Netzwerk um 99,5 % gesenkt. Der Stromverbrauch von Kryptowährungen mit dem Proof-of-Work Algorithmus ist regelmäßig Gegenstand von Kritik. So verbraucht das Bitcoin Netzwerk nach verschiedenen Berechnungen etwa so viel Strom wie Österreich oder Belgien.

Der energieintensive Prozess des Minings hat zudem dazu geführt, dass Mining verstärkt in Ländern mit niedrigen Stromkosten stattfindet. Dies widerspricht dem Dezentralitätsgedanken von Kryptowährungen.

Der Hintergrund: Im Ethereum Netzwerk gab es lange zwei Chains: Das Mainnet und die Beacon Chain. Diese ist für die Koordination und Verknüpfung des Netzwerks zuständig, verarbeitet jedoch keine Konten und Smart  Contracts wie das Ethereum Mainnet.

Mit der Beacon Chain wurde das Proof-of-Stake Verfahren in das Ethereum Netzwerk eingeführt. Mit dem Merge Upgrade werden das Mainnet und die Beacon Chain zusammengeführt.

Proof-of-Work vs. Proof-of-Stake

Anders als beim Proof-of-Work Konsens wird eine Kryptowährung mit dem Proof-of-Stake-Verfahren nicht durch Rechenleistung am Leben erhalten. Statt Mining kommt das Staking zum Einsatz. Grob vereinfacht bedeutet Proof-of-Work, dass Rechenleistung durch Netzwerkteilnehmer zur Verfügung gestellt wird, während beim Proof-of-Stake-Verfahren Ether zur Verfügung gestellt werden.

Im Ethereum Netzwerk gibt es eine bestimmte Anzahl an Einheiten Ether, der Kryptowährung und dem Treibstoff für die Blockchain.

Wer eine bestimmte Anzahl Ether besitzt, besitzt damit auch einen bestimmten Anteil am Währungsbestand des Netzwerks.

Teilnehmende Nutzer können nun Transaktionen, die über die Blockchain abgewickelt werden, mit ihren ETH Beständen validieren. Dazu werden diese Bestände verliehen. Diese Netzwerkteilnehmer werden als Validatoren bezeichnet.

Durch die Validatoren und ihre ETH wird der Betrieb des Netzwerks gesichert. Die Staker erhalten dafür eine Vergütung in Form von Ether. auch andere Kryptowährungen wie der Binance Coin (BNB) nutzen das Proof-of-Stake-Verfahren.

Genauso wie beim Proof-of-Work-Verfahren werden laufend Transaktionen in Blöcken zusammengefasst und an die Blockchain angehängt. Diese Blöcke müssen validiert werden. Je größer der Anteil eines Nutzers am Gesamtwährungsbestand des Netzwerks, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass er einen Block validiert. Für das Validieren erhält er eine Vergütung.

Staking ist grundsätzlich für alle Besitzer von ETH (und damit Mitglieder des Netzwerks) möglich. Spezialisierte Anbieter ermöglichen den Zugang zu den Staking Vergütungen sogar über Pools. Ab ca. 150 USD geht es los. Wer sich an einem solchen Pool beteiligt, erhält vergleichsweise hohe Zinssätze – muss allerdings auch beträchtliche Kursrisiken tragen.

Wie hat sich der Ethereum Kurs entwickelt?

Das Upgrade soll Ethereum langfristig robuster ausstellen und auch die Attraktivität für Netzwerkteilnehmer und Investoren erhöhen. Kurzfristig hat sich Merge nicht auf die Nachfrage nach ETH ausgewirkt. Notierte der Kurs am 14. September noch bei rund 1.640 EUR, werden aktuell lediglich 1440 EUR gezahlt.

Noch schlechter sieht die Kursentwicklung in einer längerfristigen Perspektive aus. Im November 2021 zahlten Marktteilnehmer noch mehr als 4.100 EUR für 1,0 Ether. Dies entspricht dem bisherigen Allzeithoch. Ether unterliegt damit demselben Abwehrsog wie auch die meisten anderen Kryptowährungen.

Ein wichtiger Vorteil von Ethereum gegenüber Bitcoin ist die größere Bandbreite an Funktionen. Während Bitcoin ausschließlich eine Kryptowährung darstellt, kann Ethereum mit Smart Contracts, dezentralen Apps etc. deutlich mehr.

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