Nach Krypto-Crash

FTX Verkauf an Binance geplatzt: Bitcoin und Co. mit leichter Erholung nach Crash

GoldGeldWelt Redaktion - 11.11.2022

Die Kryptobörse Binance hat die Übernahme des angeschlagenen Konkurrenten FTX abgeblasen und als Gründe unter anderem Berichte über Complianceverstöße und behördliche Ermittlungen genannt. Bitcoin und andere Kryptowährungen erholen sich derweil teilweise von ihren jüngsten Verlusten.

Binance CEO Changpeng Zhao teilte es über Twitter mit: „Als Ergebnis unserer Due-Diligence-Prüfung durch das Unternehmen sowie der neuesten Nachrichtenberichte über missbräuchlich behandelte Kundengelder und angebliche Ermittlungen der US-Behörde haben wir entschieden, dass wir die potenzielle Übernahme von http://FTX.com nicht weiterverfolgen werden“. Diese Meldung kam einen Tag, nachdem Binance die Übernahmepläne bekanntgegeben hatte. Binance hatte ein nicht bindendes Kaufangebot abgegeben.

Bitcoin verliert zeitweise mehr als 25 %

Medien berichten über im Raum stehendes Fehlverhalten von FTX im Umgang mit Kundengeldern. Angeblich ermitteln US-Behörden. Handfeste Belege dafür gibt es jedoch nicht. FTX – eine der größten Kryptobörsen in den USA – ist in erhebliche Liquiditätsschwierigkeiten geraten.

Die Meldung hatte am Dienstag einen Crash an den Kryptomärkten ausgelöst. Der Wert des Bitcoin etwa fiel um zeitweise mehr als 25 % unter die Marke von 16.000 USD. Ein Teil der Verluste wurde jedoch durch eine Korrektur wieder ausgeglichen.

Ethereum gab um fast 30 % ab und kostete zeitweise weniger als 1.100 USD. Auch hier kam es am Donnerstag jedoch zu einer Erholung bis in den Bereich von 1.330 USD.

Nach den Meldungen über Liquiditätsprobleme musste FTX Mittelabflüsse  von 6 Mrd. USD in nur 72 Stunden verkraften – wodurch sich die Engpässe noch verschärften. Aktuell findet sich auf der Homepage der Hinweis, dass die Börse derzeit keine Auszahlungsanträge bearbeiten könne und von Einzahlungen „dringend abrate“.

Am Dienstag hatte die Börse noch versichert, alle Einlagen seien geschützt und könnten voll ausgezahlt werden. Allerdings hatte der FTX Chef Sam Bankman-Fried auch zu Beginn der sich anbahnenden Liquiditätsschwäche noch abgewiegelt und entsprechende Gerüchte dementiert.

Duell Changpeng Zhao vs. Sam Bankman-Fried 

Binance-Chef Changpeng Zhao hatte am vergangenen Sonntag selbst – wiederum durch eine Nachricht auf dem Kurznachrichtendienst Twitter – die Zweifel an den Liquiditätsreserven des Konkurrenten FTX verstärkt und damit die bereits bestehenden Mittelabschlüsse beschleunigt.

Hier zeigt sich, dass der weitgehend unregulierte Kryptomarkt viele Interessenkonflikte bereithält. Von einem dauerhaften Vertrauensverlust in die Insolvenz von FTX würde Changpeng Zhao profitieren. Chao und  Sam Bankmann-Fried hatten sich zuletzt häufiger über Regulierungsfragen gestritten.

Bankman-Fried ist ebenso wie Changpeng Zhao eine zentrale Größe der Kryptowelt und eng mit der Politik verbunden. Der Milliardär gehört zu den wichtigsten Spendern der Demokratischen Partei. Für die jüngst abgehaltenen Midterm-Wahlen hatte er den Demokraten rund 36 Millionen USD gespendet und gehörte damit zu den Top-10 der Parteienspender in  den USA. Bereits im Präsidentschaftswahlkampf 2020 hatte Bankmann-Fried den heutigen US Präsidenten Joe Biden großzügig unterstützt.

Debatte über Regulierung von Kryptowährungen

Die Schieflage einer der größten Kryptobörsen der USA kommt aus Sicht der Branche zur Unzeit. Derzeit läuft eine Diskussion über eine Ausweitung der Regulierung von Kryptowährungen und NFTs. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob diese eher als Wertpapier oder als Rohstoff einzustufen sind.

Um welche Details es dabei geht, zeigte jüngst eine Äußerung des Vorsitzenden der US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler. Dieser hatte nach dem Merge-Update im Ethereum Netzwerk geäußert, dass Proof-of -Stake basierte Kryptowährungen als Wertpapiere eingestuft werden könnten. Dies würde Emission und Handel dieser Vermögenswerte erheblich größeren Auflagen unterstellen als bislang der Fall.

Allerdings ist derzeit unklar, ob die SEC überhaupt die zuständige Behörde sein könnte. Auch die CFTC (Commodity Futures Trading Commission), die für die Regulierung der amerikanischen Terminmärkte verantwortlich ist, sieht sich selbst als prinzipiell zuständig an.

Nordamerika ist einer der wichtigsten Märkte für Kryptowährungen und NFTs die weiteren Entscheidungen im Hinblick auf die Regulierung sind dementsprechend von großer Bedeutung für die Szene. 

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