Nach FTX Pleite

Ist Bitcoin sicher?

GoldGeldWelt Redaktion - 24.11.2022

Der Absturz der Kryptobörse FTX ist mehr als nur ein Schock. Für Anleger stellt sich die grundsätzliche Frage: Ist Bitcoin sicher? Die Antwort ist ernüchternd: Absolute Sicherheit gibt es mit echten Coins nicht.

Kryptobörse FTX stürzt einfach ab: Ist Bitcoin sicher?

Die Pleite der Kryptobörse FTX ist nicht die erste Erschütterung des Vertrauens in der Kryptoszene – aber womöglich die größte. Innerhalb kürzester Zeit geriet die Börse in Liquiditätsschwierigkeiten, wiegelte diese jedoch ab.

Binnen Tagen zogen die Kunden ihr Geld ab – die Kryptobörse musste trotz anderslautender Versicherungen die Auszahlungen einstellen. Nun bangen zahlreiche Anleger um ihr Geld – das auch durch den früheren CEO Sam Bankman-Fried veruntreut worden sein könnte.

Die Ermittlungen laufen, der Insolvenzverwalter spricht von chaotischen Verhältnissen. Ist Bitcoin sicher, wenn große Handelsplätze innerhalb von Tagen fallen können?

FTX ist kein Einzelfall

Börsen wie FTX betonen stets, dass Anleger bei ihnen Bitcoin sicher verwahren können. Doch neben Cyberangriffen – Hackern gelang es in der Vergangenheit häufiger, teils dreistellige Millionenbeträge zu erbeuten – spielt auch die Solvenz der Börse eine Rolle. Selbst wenn die Kryptobörse Bestände ihrer Kunden nur verwahrt, sind Ansprüche offensichtlich nicht zwingend gedeckt. Das jedenfalls belegt der Fall FTX.

Die aktuelle Pleite muss nicht das Ende der Fahnenstange sein. Auch andere Unternehmen werden in Mitleidenschaft gezogen – allein schon aufgrund des Vertrauensverlusts. Anleger ziehen ihre Gelder ab und bringen Börsen dadurch in Liquiditätsschwierigkeiten.

Aktuell wird das Unternehmen Genesis mit einem möglichen Insolvenzantrag in Verbindung gebracht. Dort hieß es nur, dass aktuell keine Pläne bestünden, „unmittelbar Insolvenz anzumelden“. Man führe weiterhin „konstruktive Gespräche mit Gläubigern“. Offenbar geht es um einen Fehlbetrag in der Größenordnung von 1 Milliarde USD.

Stabilität klingt anders. Anleger glauben nicht mehr, dass die Börsen Kryptowährungen wie Bitcoin sicher verwalten und über jeden Zweifel erhaben sind.

Bitcoin sicher aufbewahren: So geht es unabhängig von einer Börse

Die unkompliziertesten Wallets bei Kryptobörsen sind Hot Wallets. Über diese ist es besonders einfach, Bestände zu versenden und mit Kryptowährungen zu handeln. Diese Wallets sind jedoch nicht nur hohen Cyberrisiken ausgesetzt, sondern befinden sich auch stets im Machtbereich der Börse.

Das gilt auch für Wallets mit höheren Sicherheitsstufen – etwa die sogenannten Tresore bei Coinbase. Befinden sich Kryptowährungen darin, müssen diese im Vorfeld einer Transaktion zunächst aus dem Tresor entnommen werden. Durch eine zweite E-Mail-Adresse soll zusätzliche Sicherheit hergestellt werden. Auch in diesem Fall befinden sich die Bestände letztlich im Machtbereich der Börse.

Risikobewusste Anleger sollten auf Hardware Wallets setzen, um Bitcoin sicher zu verwahren. Hier erfolgt die Verwahrung ohne Anbindung zum Internet zum Beispiel auf externen Festplatten, USB-Sticks, Speicherkarten oder auch Papier. Zum einen können Hacker so nicht auf die Bestände zugreifen, zum anderen befinden sich die Coins auch nicht im Machtbereich der Börse.

Wer sich für diese Lösung entscheidet, ist jedoch auch selbst für den Zugriff verantwortlich. Sehr schlecht ist etwa das Vergessen des Passworts – dann sind die Coins möglicherweise unwiederbringlich verloren.

CFDs, ETNs, Zertifikate, Trusts: Wo ist Bitcoin sicher?

Wer Bitcoin sicher handeln und dabei vornehmlich Spekulationsgewinne erzielen möchte, muss keine echten Coins kaufen. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Produkten, die die Kursentwicklung von Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen abbilden. Der Vorteil: Hier betreten Anleger den regulierten Markt.

So lässt sich etwa über einen CFD Bitcoin sicher handeln. Hier besteht das wesentliche Risiko (fernab von Kursrisiken) in einer Pleite des CFD Brokers. Bis zu einem Betrag von ca. 20.000 EUR besteht jedoch bei vielen Anbietern ein Entschädigungsanspruch gegen Einrichtungen wie die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW) oder den Investor Compensation Fund (ICF, Zypern).

Auch im Wertpapierbereich gibt es einige Möglichkeiten. Exchange Traded Notes (ETNs) sind mit Bitcoin besicherte Schuldverschreibungen. Zertifikate sind unbesicherte Schuldverschreibungen – häufig aber von sehr viel größeren Emittenten.

Trusts sind Aktiengesellschaften, deren Anlagevermögen im Wesentlichen aus Bitcoin oder einer anderen Kryptowährung besteht. Bei Trusts und ETNs befinden sich die Bestände allerdings ebenfalls im Machtbereich des jeweiligen Anbieters oder zumindest eines Treuhänders. Hier kann es sich lohnen, auf zusätzlichen Versicherungsschutz zu achten.

Weitere relevante Beiträge zu diesen Themen finden Sie unter  BitcoinFTXKryptowährungenKryptomarktKryptobörsenKryptobankenCyber SecurityGenesisCoinbaseCFD BitcoinCFD BrokerTrusts  und  ETNs .

Ratgeber

Bitcoin ETFs zugelassen: Was Anleger jetzt wissen müssen

Schon in der kommenden Woche?

Bitcoin Spot ETFs vor dem Start: Kommt der nächste Krypto-Boom?

Im laufenden Jahr fast versechsfacht

Coinbase Aktie nach Turnaround: Mit neuer Plattform zu alten Hochs?

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte

Die hier angebotene Berichterstattung stellt keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung von Wertpapieren dar und ist weder explizit noch implizit als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Munsch International LTD und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Berichterstattung dient ausschließlich der Leserinformation und stellt zu keinem Zeitpunkt eine Handlungsaufforderung dar. Zwischen der Munsch International LTD und den Lesern der von ihr veröffentlichten Artikel entsteht keinerlei Beratungsverhältnis. Die Berichterstattung bezieht sich lediglich auf die jeweils genannten Unternehmen, nicht aber auf eine individuelle Anlageentscheidung. Laut §34b WpHG möchten wir darauf hinweisen, dass Partner, Autoren, Mitarbeiter und sonstige Bekannte der Munsch International LTD Wertpapiere der jeweils angesprochenen Unternehmen halten können und den Handel mit diesen Wertpapieren beabsichtigen, wodurch ein Interessenskonflikt bestehen kann. Ferner kann zwischen den hier erwähnten Unternehmen und der Munsch International LTD ein Beratungs- oder sonstiger Dienstleistungsvertrag bestehen oder bestanden haben, womit ebenfalls ein Interessenkonflikt besteht. Da wir zu keinem Zeitpunkt ausschließen können, dass auch andere, Medien, Research- und Börseninformationsdienste die von uns erwähnten Werte im gleichen Zeitraum besprechen, kann es zu einer symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen. Eine Veränderung, Verwendung oder Reproduktion dieser Publikation ohne eine vorherige schriftliche Zustimmung von der Munsch International LTD ist untersagt. Bitte lesen Sie auch unsere vollständigen AGB und Disclaimer.

Top informiert, clever investiert

Über 150.000 Leser kennen GoldGeldWelt. Erhalten Sie kostenfrei die neusten Artikel aus der Redaktion und zeitkritische Informationen zu Aktien unserer Watchlist.

Durch Klick auf die Schaltfläche erklären Sie sich mit unseren AGB und Datenschutzbestimmungen einverstanden.

Folgen Sie uns auf Social Media
Kupfer, Nickel und PGE-Metalle

PTX Metals holt Know-how ins Boot und startet metallurgische Testarbeiten

Fed senkt Zinsen

US-Hypothekenzinsen steigen in Richtung 7 %

Gewinne wachsen

Nestlé Aktie: Auf diesem Niveau ein Kauf?

Gewinnen mit Goldaktien

Der Masterplan für ein erfolgreiches Investment in Goldaktien und Rohstoffaktien. Lernen Sie in diesem exklusiven Spezialreport welche 10 Punkte Sie unbedingt beachten müssen bevor Sie investieren:

Hier Ebook als PDF downloaden