Erhöhtes Interesse von Instituten und Regulierungsbehörden

Kryptowährungen: Steigen Banken aus Angst vor Disruption nun ein?

GoldGeldWelt Redaktion - 12.09.2022

Viele Banken haben Kryptowährungen wie Bitcoin lange verschmäht. Nun wächst das Interesse von Instituten und Regulierungsbehörden – wohl auch, weil diese im Fall einer disruptiven Entwicklung nicht tatenlos an der Seitenlinie stehen möchten.

Kryptowährungen sind im Bankensektor auf höchster Ebene Thema. Vor rund drei Wochen gab die US Notenbank Federal Reserve neue Richtlinien für Banken für den Umgang mit Bitcoin und Co. heraus. Alle Banken, die den Einstieg in Geschäfte mit Digitalgeld planen, müssen die Notenbank vorab darüber informieren.

Kryptowährungen sind auf höchster Bankenebene Thema

Banken müssen zudem Rechtskonformität, Risikomanagementsysteme und andere Qualitätsmerkmale sicherstellen. Damit gibt es in den USA nun einen grundlegenden Regulierungsrahmen für Kryptowährungen, der künftig erweitert und präzisiert werden dürfte.

Auch in Europa sind Bitcoin und Co. auf höchster Bankenebene Thema. Auf dem Bankengipfel am Mittwoch ging es auch um Kryptowährungen. Die Situation des Segments wurde Experten analysiert. Eingeladen war unter anderem Eric Demuth, der Vorstandschef der Kryptobörse BitPanda.

Die Einstellung der Kreditinstitute gegenüber Kryptowährungen hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Es ist noch nicht allzu lange her, dass Bitcoin und Co. geradezu verteufelt wurden. So hatte etwa Jamie Dimon, Chef der US-Bank JP Morgan, Bitcoin bei einer Investorenkonferenz 2017 als „Betrug“ bezeichnet, der „in die Luft fliegen“ werde. Der Chef des weltweit größten Vermögensverwalter BlackRock, Larry Fink, äußerte 2017 eine ähnliche Ansicht. Bitcoin zeige lediglich, wie groß die „Nachfrage nach Geldwäsche“ in der Welt sei.

BlackRock, J.P. Morgan und Co ändern ihre Meinung

Mittlerweile hat sich der Wind gedreht. BlackRock unterhält mittlerweile Partnerschaften mit Coinbase und Circle. Larry Fink teilte in diesem Jahr Investoren mit, der Vermögensverwalter beschäftige sich mit Digitalwährungen und den dahinter stehenden Technologien und erörtere, wie diese den eigenen Kunden helfen könnten. Ein gut konzipiertes, globales Digitalzahlungssystem könne grenzüberschreitende Transaktionen verbessern und das Risiko von Geldwäsche und Korruption verringern.

Auch bei J.P. Morgan ticken die Uhren mittlerweile anders. Die Investmentbank hat eine eigene digitale Währung (den JPM Coin) entwickelt und betreibt diverse Blockchainprojekte. Diese wurden in einer eigenen Sparte namens Onyx gebündelt.

Trotz Crypto Crash: Banken fürchten disruptive Verschiebungen

Kryptowährungen haben in den letzten Monaten einen drastischen Wertverlust erlitten. Belief sich die kombinierte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen Ende 2021 noch auf ca. 2,9 Billionen USD, sind Bitcoin und Co. zusammen derzeit weniger als 1 Billion USD wert.

Trotzdem trauen sich die lange sehr kritischen Banken offensichtlich nicht mehr, das Segment zu ignorieren. Bei allen Fragen im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit von Kryptowährungen fürchten die Institute offenbar disruptive Veränderungen zu ihrem Nachteil. Zur Erinnerung: Die Macher von Bitcoin und der Blockchaintechnologie und ihre Nachfolger wollten nicht zuletzt Geschäfts- und Zentralbanken überflüssig machen.

Die Institute fürchten, dass die Grenzen zwischen alter und neuer Geldwelt zunehmend verschwimmen und Herausforderer aus der Kryptowelt ins klassische Bankgeschäft einsteigen könnten. Dies berichtete u.a. die NZZ.

Dann müssten Institute befürchten, vor allem junge Kunden dauerhaft zu verlieren. Diese könnten dann neue Krypto Anbieter als erste Adresse nicht nur für Krypto Assets, sondern auch für andere Lösungen im Kredit-, Zahlungsverkehrs- und Wertpapiergeschäft betrachten.

Ethereum Update: Kryptowelt ist entwicklungsfähig

Die Kryptowelt stellt zudem ihre Entwicklungsfähigkeit unter Beweis. So findet im Ethereum Netzwerk  - die zugehörige Kryptowährung Ether ist mit einer Marktkapitalisierung von ca. 198 Mrd. USD die Nr. 2 nach Bitcoin – derzeit das Merge Update statt.

Ein Resultat des Updates ist eine Reduzierung des Stromverbrauchs beim „Mining“ um 99,95 %. Bislang lag der Stromverbrauch mit rund 78 Millionen Kilowattstunden Schätzungen zufolge in der Größenordnung von Österreich. Der hohe Stromverbrauch bei vielen Kryptowährungen gehört zu den regelmäßig vorgetragenen Kritikpunkten an dem Segment.

Weitere relevante Beiträge zu diesen Themen finden Sie unter  KryptowährungenKryptomarktBitcoinFEDFederal ReserveUSABankenKryptobörsenBitPandaVermögensverwalterCoinbaseBlackrockJP MorganTechnologieBlockchainOnyxZentralbankenNotenbanken  und  Ethereum .

Ratgeber

Bitcoin ETFs zugelassen: Was Anleger jetzt wissen müssen

Schon in der kommenden Woche?

Bitcoin Spot ETFs vor dem Start: Kommt der nächste Krypto-Boom?

Im laufenden Jahr fast versechsfacht

Coinbase Aktie nach Turnaround: Mit neuer Plattform zu alten Hochs?

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte

Die hier angebotene Berichterstattung stellt keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung von Wertpapieren dar und ist weder explizit noch implizit als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Munsch International LTD und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Berichterstattung dient ausschließlich der Leserinformation und stellt zu keinem Zeitpunkt eine Handlungsaufforderung dar. Zwischen der Munsch International LTD und den Lesern der von ihr veröffentlichten Artikel entsteht keinerlei Beratungsverhältnis. Die Berichterstattung bezieht sich lediglich auf die jeweils genannten Unternehmen, nicht aber auf eine individuelle Anlageentscheidung. Laut §34b WpHG möchten wir darauf hinweisen, dass Partner, Autoren, Mitarbeiter und sonstige Bekannte der Munsch International LTD Wertpapiere der jeweils angesprochenen Unternehmen halten können und den Handel mit diesen Wertpapieren beabsichtigen, wodurch ein Interessenskonflikt bestehen kann. Ferner kann zwischen den hier erwähnten Unternehmen und der Munsch International LTD ein Beratungs- oder sonstiger Dienstleistungsvertrag bestehen oder bestanden haben, womit ebenfalls ein Interessenkonflikt besteht. Da wir zu keinem Zeitpunkt ausschließen können, dass auch andere, Medien, Research- und Börseninformationsdienste die von uns erwähnten Werte im gleichen Zeitraum besprechen, kann es zu einer symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen. Eine Veränderung, Verwendung oder Reproduktion dieser Publikation ohne eine vorherige schriftliche Zustimmung von der Munsch International LTD ist untersagt. Bitte lesen Sie auch unsere vollständigen AGB und Disclaimer.

Top informiert, clever investiert

Über 150.000 Leser kennen GoldGeldWelt. Erhalten Sie kostenfrei die neusten Artikel aus der Redaktion und zeitkritische Informationen zu Aktien unserer Watchlist.

Durch Klick auf die Schaltfläche erklären Sie sich mit unseren AGB und Datenschutzbestimmungen einverstanden.

Folgen Sie uns auf Social Media
Kupfer, Nickel und PGE-Metalle

PTX Metals holt Know-how ins Boot und startet metallurgische Testarbeiten

Fed senkt Zinsen

US-Hypothekenzinsen steigen in Richtung 7 %

Gewinne wachsen

Nestlé Aktie: Auf diesem Niveau ein Kauf?

Gewinnen mit Goldaktien

Der Masterplan für ein erfolgreiches Investment in Goldaktien und Rohstoffaktien. Lernen Sie in diesem exklusiven Spezialreport welche 10 Punkte Sie unbedingt beachten müssen bevor Sie investieren:

Hier Ebook als PDF downloaden